Braunschweig

Staatsanwalt sieht VW insgesamt in der Pflicht

Braunschweig. Anders als Volkswagen sieht die Staatsanwaltschaft Braunschweig die Verantwortung für den Dieselskandal in der Konzernführung und nicht bei einer Abteilung. „Es geht um die VW AG insgesamt“, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe. VW hatte in seiner Interpretation des Bußgeldentscheids über eine Milliarde Euro erklärt, nach den Ergebnissen der Ermittler sei es zu Aufsichtspflichtverletzungen in der Abteilung Aggregate-Entwicklung gekommen.

„Wir würden niemals eine Abteilung an den Pranger stellen“, hielt Ziehe dem entgegen. Es gehe im Fall der Ordnungswidrigkeit um das Unternehmen und nicht um einzelne Personen. Er glaube, dass das Bußgeld für VW „natürlich schmerzhaft ist“, sagte Ziehe. „Wenn wir das Gefühl gehabt hätten, das führt zum allgemeinen Lacher und einer Überweisung aus der Portokasse, hätten wir einen anderen Betrag ermittelt.“ Für Besitzer eines betroffenen Diesels ändere die Braunschweiger Entscheidung zunächst nichts, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller: „Sie stehen bislang weiter allein mit ihrem Schaden da.“

Wie VW könnten auch Daimler und Porsche sowie dem Autozulieferer Bosch Bußgelder drohen. Gegen alle bei ihr in Dieselermittlungen verwickelten Unternehmen könnten Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden, berichtete die Staatsanwaltschaft Stuttgart. „Und das prüfen wir noch.“

( dpa/rtr )