Porsche Cayenne und Macan vom Kraftfahrtbundesamt zurückgerufen
Abgasreinigung
Rückruf: Porsche Cayenne und Macan im Visier der Behörden
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat manipulierte Software bei zwei Porsche-Typen entdeckt.
Foto: Sean Gallup
Das Kraftfahrt-Bundesamt ruft Zehntausende Porsche wegen einer illegalen Abschalteinrichtung zurück. Zwei Modelle sind betroffen.
Berlin/Frankfurt.
Nun trifft es auch Porsche: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ruft weltweit zwei Dieselmodelle des Sportwagenherstellers wegen wegen unzureichender Abgasreinigung zurück. Wie das Magazin “Der Spiegel“ und der Bayerische Rundfunk berichten, entdeckten die Prüfer Unstimmigkeiten sowohl beim aktuellen Modell des Macan 3,0 Liter V sowie beim Cayenne 4,2 Liter V8. Vom Typ Macan sind 53.000 Wagen betroffen, beim Cayenne soll die Software von 6800 Exemplaren manipuliert worden sein.
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums bestätigte die Rückrufaktion: „Aufgrund der eingebauten Abschalteinrichtungen kann es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen“, sagte er. 15.000 Macan und 4000 Cayenne müssten nun allein in Deutschland in die Werkstatt gebracht werden.
Fünft illegale Abschalteinrichtungen im Macan
Mit Euro 6 haben beide Porsche-Modelle zwar jene Schadstoffklasse, die Unternehmen und Bundesregierung als besonders schadstoffarm einstufen und damit als Austauschoption gegen ältere Diesel empfehlen. Doch wie sich nun zeigt, sorgten zumindest die beiden betroffenen Porsche-Typen nicht für bessere Luftqualität.
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In den Macan waren dem Bericht zufolge gleich fünf illegale Abschalteinrichtungen eingebaut. Durch die funktioniert die Abgasreinigung im Labor zwar reibungslos. Unter normalen Bedignungen – also auf der straße – ändert sich das allerdings.
Schon im Jahr 2016 war beim Macan ein Software-Problem aufgetaucht, dass laut Porsche ein Update nötig gemacht habe – vorgeblich sollten so Emissionswerte verbessert werden. Der Autohersteller ließ die Modelle damals für eine „freiwillige Serviceaktion“ zurückrufen. (nsa/rtr)
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