Paris

Frankreich hält Defizitregel ein – erstmals seit 2007

Paris. Frankreich hat im vergangenen Jahr erstmals seit 2007 die in der Eurozone geltende Drei-Prozent-Obergrenze wieder eingehalten. Das Staatsdefizit 2017 betrug 2,6 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes, wie die Statistikbehörde Insee mitteilte. Die Regierung hatte mit 2,9 Prozent gerechnet. 2016 war Frankreich noch 3,4 Prozent im Minus. Die Länder der Eurozone dürfen in ihren Staatsfinanzen nicht mehr als drei Prozent Neuverschuldung ausweisen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte die Einhaltung der Regel zu einer Priorität gemacht. Er will damit Glaubwürdigkeit in Brüssel zurückgewinnen, um seine Pläne zur EU-Reform durchsetzen zu können.

Frankreich profitierte im vergangenen Jahr von der guten Konjunktur, die dem Staat höhere Steuern und damit auch mehr Einnahmen bescherte. Das Bruttoinlandsprodukt stieg Ende 2017 um 0,7 Prozent und damit einen Tick stärker als zunächst mit 0,6 Prozent gemeldet. Im Gesamtjahr 2017 legte die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone um zwei Prozent zu und damit so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Die Ausgaben der Regierung stiegen um 2,5 Prozent, während die Einnahmen mit vier Prozent stärker kletterten. Der Schuldenstand des französischen Staates ist allerdings weiterhin hoch: Er wuchs von 96,6 Prozent auf 97 Prozent der Wirtschaftskraft an.

( rtr/dpa )