Brüssel

Verbraucherschützer melden 2200 gefährliche Produkte

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Christian Kerl

Brüssel. Mit der leuchtend orangen Maske in Kürbisform scheint der Spaß für Kinder garantiert. Die Gefahr leider auch: Das Plastik-Spielzeug aus China enthält giftiges Cadmium, das Krebs erzeugen kann. Deutsche Verbraucherschützer meldeten die Gefahr vor Kurzem an das EU-Schnellwarnsystem Rapex, inzwischen wurde die Maske wegen ernster Gesundheitsrisiken europaweit zurückgerufen.

Verbraucherschutzbehörden in Europa haben im vergangenen Jahr mehr als 2200-mal wegen gefährlicher Produkte Alarm geschlagen, ein Anstieg um sieben Prozent innerhalb eines Jahres. Rund die Hälfte der riskanten Konsumgüter stammte aus China, wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel berichtete. Besonders oft ging es um gefährliches Spielzeug, aber auch um giftige Kleidung oder besonders unfallträchtige Autos. Fast 4000 Rückrufaktionen, Verkauf- oder Importstopps, auch dies eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. „Das EU-Schnellwarnsystem Rapex hilft uns, für die Sicherheit unserer Kinder zu sorgen und tödliche Unfälle auf unseren Straßen zu verhindern“, sagte EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova bei der Vorlage des Jahresberichts über gefährliche Produkte.

Eine der größten Gefahrenquellen lauert nach wie vor im Kinderzimmer, ein knappes Drittel aller Warnmeldungen betraf Spielzeug. Neu ins Visier der Verbraucherschützer sind dabei schnell rotierende Handkreisel geraten, die als „Fidget Spinner“ zum neuen Trend-Spielzeug geworden sind. Elf dieser Modelle wurden als riskant gemeldet, berichtete Jourova, unter anderem weil sie gefährliche Chemikalien enthielten oder Batterien, die von Kleinkindern verschluckt werden könnten. Nahezu unverändert ist der mit 53 Prozent hohe Anteil beanstandeter Produkte aus China, das bei einem Teil dieser Konsumgüter allerdings auch Weltmarktführer ist. Die EU-Kommission arbeite eng mit China zusammen, erklärte die Verbraucherkommissarin. Sie zog eine insgesamt positive Bilanz des Schnellinformationssystems, über das sich die EU-Mitgliedstaaten seit 2004 gegenseitig warnen können: „Das System funktioniert gut, und die Behörden reagieren auf die Warnungen.“