Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank hat das dritte Jahr in Folge einen Verlust eingefahren. Das Minus summierte sich auf eine knappe halbe Milliarde Euro nach 1,4 Milliarden Euro 2016 und 6,8 Milliarden Euro 2015. Damit schnitt das Frankfurter Geldhaus in etwa so ab wie Analysten erwartet hatten.
„Nur durch die Belastungen der US-Steuerreform zum Jahresende haben wir nach Steuern einen Verlust verbuchen müssen“, teilte Bankchef John Cryan am Freitag in Frankfurt mit. Die Bank sei aber auf einem guten Weg zu nachhaltigem Wachstum und einer höheren Rendite. Der Zusammenschluss mit der Postbank und der Teilbörsengang der Vermögensverwaltung DWS kämen gut voran. „Wir haben also Fortschritte gemacht, sind aber mit unseren Ergebnissen noch nicht zufrieden.“
Rechtsstreitigkeiten zogen Bankhaus herunter
In den Vorjahren hatten vor allem teure Rechtsstreitigkeiten das Frankfurter Geldhaus runtergezogen. Erschwerend zur US-Steuerreform kamen nun ein schwaches Kapitalmarktgeschäft sowie Kosten für den laufenden Umbau hinzu. Im Schlussquartal alleine fiel ein Verlust von 2,2 Milliarden Euro an.
Schon Anfang Januar hatte die Deutsche Bank ihr Abschneiden skizziert und einen „geringen“ Jahresverlust nach Steuern angekündigt. Vor Steuern blieben dagegen 1,3 Milliarden Euro übrig.
Der Grund für diese Kluft ist die Reform von US-Präsident Donald Trump, mit der er die Steuerquote für Firmen drastisch gesenkt hatte. Die Reform bedeutet nämlich zugleich, dass die Deutsche Bank Verluste aus Zeiten der Finanzkrise nun nicht mehr im gleichen Maße auf künftige Steuern anrechnen kann. Andere Konzerne haben dieses Problem ebenfalls. (dpa)