Berlin. Niki Lauda und Ryanair wollen in Österreich für Airline bieten
Das Management der spanischen Billigfluglinie Vueling fordert im Streit um die insolvente Fluggesellschaft Niki eine schnelle Entscheidung. Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, hat das spanische Unternehmen sowohl der neu bestellten Masseverwalterin in Österreich als auch dem vorläufigen Insolvenzverwalter in Deutschland eine Frist bis Montag gesetzt. Bis dahin sollen die Juristen mit den Niki-Gläubigern entscheiden, ob Vueling, wie ursprünglich vereinbart, den Zuschlag für die Air-Berlin-Tochter erhält. Die Spanier, die zum britischen IAG-Konzern (British Airways, Iberia) gehören, drohe sonst damit, das Angebot zurückzuziehen, hieß es aus dem Verhandlungsumfeld.
Am Dienstagmittag hatten die österreichische Masseverwalterin Ulla Reisch und der deutsche vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther in einer Erklärung betont, zusammenarbeiten zu wollen. Das juristische Tauziehen um den Niki-Insolvenzort wollen die Verwalter so auf dem kurzen Dienstweg umgehen. Der Plan: Reisch hat Interessenten bis Freitag Zeit gegeben, neue Angebote zu platzieren. Der ehemalige Rennfahrer und Niki-Gründer Niki Lauda hatte bereits signalisiert, erneut bieten zu wollen. Auch der irische Billigflieger Ryanair hatte Interesse an Niki bekundet.
Anschließend sollen die Gläubigerausschüsse in Deutschland und Österreich darüber entscheiden, wer den Zuschlag erhält. Ausschlaggebend sollen weiterhin die Höhe des Gebots und die Zahl der gesicherten Jobs sein. „Die Unterschrift beider Insolvenzverwalter gewährleistet dabei dem Erwerber Rechtssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages. Damit werden trotz unterschiedlicher Rechtsauffassungen zur internationalen Zuständigkeit der weitere Fortbetrieb und die bestmögliche Verwertung der Vermögensgegenstände sichergestellt“, hieß es in der Mitteilung von Flöther und Reisch.
Bis zu einer Entscheidung hat sich Flöther zudem bereit erklärt, Geld aus der Insolvenzmasse von Niki zur Verfügung zu stellen. Damit soll der Basisgeschäftsbetrieb aufrechterhalten werden. IAG hatte bereits 16,5 Millionen Euro zugesagt. Das Geld reicht nur für wenige Wochen. Geht alles glatt, soll Niki bereits im März wieder den Flugbetrieb aufnehmen.