Die Berliner Audio-Plattform Soundcloud hat eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen, die das Unternehmen auf einen Wert von mehr als 700 Millionen Dollar katapultiert. Der Snapchat-Finanzierer Institutional Venture Partners und die Chernin Group sollen rund 60 Millionen Dollar in Soundcloud investiert haben, berichtet das Wall Street Journal.
Soundcloud bestätigte die Finanzierungsrunde, nannte aber keine Summe. Das Unternehmen werde das Geld in den Ausbau des Produktes, Personal und mobile Angebote investieren. Institutional Ventures bestätigte die Investition in firmeneigenen Blog, ebenfalls ohne eine Summe zu nennen.
Bei Soundcloud können Töne, Klänge und Musik hochgeladen und geteilt werden. 250 Millionen Nutzer besuchen monatlich die Musikplattform.
Das von Alexander Ljung und Wahlforss 2007 in Berlin gegründete Start-up gilt vor allem in den USA als heißer Tipp, was bislang nur wenigen Berliner Gründungen gelungen ist. Soundcloud firmiert bereits unter dem Namen "Youtube für Audio“. Mittlerweile hat Soundcloud auch Ableger in San Francisco und New York.
Auf dem Weg zum Platzhirsch
„Wir glauben, dass Soundcloud zu der dominierenden Audio-Plattform werden kann, wie es Youtube für Video ist“, begründet Institutional den Einstieg bei den Berlinern. Das zu Google gehörende Youtube ist nicht nur die größte Videoplattform im Netz, sondern auch ein riesiges Netzwerk, eine eigene Suchmaschine und App.
Soundclouds bisherige Anteilseigner haben sich an der Finanzierungsrunde beteiligt. 2012 investierten die US-amerikanischen Wagnisfinanzierer Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) und GGV Capital angeblich 50 Millionen Dollar in das Unternehmen. Das Unternehmen wurde dabei damals auf 200 Millionen Dollar bewertet.
Jede Minute werden Audiodateien im Volumen von 12 Stunden hochgeladen
Zuvor hatten 2011 die kalifornischen Wagnis-Finanzierer Index Ventures (auch bei Etsy investiert) und Union Square Ventures (Twitter, Tumblr, iLiga) mindestens zehn Millionen Euro in das Unternehmen gepumpt. Zu den Gründungsinvestoren gehört der in Berlin ansässige Wagnisfinanzierer Christophe Maire, der unter anderem auch bei EyeEm, Gidsy und txtr.investiert ist.
Die Finanzierungsrunde soll bereits im Oktober abgeschlossen worden, aber geheim gehalten worden sein. Wie der US-Branchendienst re/code berichtet, stehe das im Zusammenhang mit Soundclouds Rechte-Verhandlungen mit den großen Musikkonzernen.
Anfangs von semiprofessionellen Bands genutzt, werden heute auf Soundcloud in jeder Minute Audiodateien im Volumen von 12 Stunden hochgeladen. Bei dieser Datenmenge bewegt sich die Plattform bei Musikrechten im Graubereich.