Erneuter Rückschlag für die deutsche Wirtschaft: Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der wichtigste Gradmesser für die deutsche Konjunktur, ging von 105,3 Punkten im Juni auf nun 103,3 Punkte zurück, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte.
Das ist der dritte Rückgang in Folge. Im Vormonat war der Ifo-Index bereits um 1,6 Punkte auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Für die Erhebung befragt das Ifo-Institut monatlich etwa 7000 Firmen.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 104,7 Punkte gerechnet.
Besonders in der Industrie wird die aktuelle Geschäftslage erheblich ungünstiger eingeschätzt. „Die Kapazitäten werden von den Unternehmen klar weniger ausgelastet“, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.
Auch im Großhandel und auf dem Bau trübte sich die Stimmung ein. Einziger Lichtblick im Juli war der Einzelhandel. Hier stieg das Geschäftsklima weiter – die Kaufleute beurteilten sowohl ihre Lage als auch die Aussichten besser als im Vormonat.
Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Konjunkturerwartungen in Deutschland war zuvor ebenfalls gefallen. Der Index verlor von Juni bis Juli 2,7 Punkte auf minus 19,6 Zähler.