Das Bundeskabinett bringt eine Reform auf den Weg: Der Pflegebeitrag steigt, der Rentenbeitrag sinkt: Die Regierungspläne für die Betreuung im Alter sollen vor allem den Demenzkranken helfen.
Von Stefan von Borstel
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Die Situation der 1,4 Millionen Demenzkranken in Deutschland und ihrer Familien soll schon im nächsten Jahr deutlich verbessert werden. Das kündigte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) an, nachdem das Bundeskabinett die Eckpunkte seiner Pflegereform verabschiedet hat. Viele Demenzkranke bekommen kein Geld aus der Pflegeversicherung, weil sich die Leistungen in erster Linie an körperlichen, nicht aber an geistigen Gebrechen orientieren. 2012 soll die Reform in Kraft treten, sodass die Verbesserungen für die Versicherten schon vor der geplanten Beitragserhöhung zum 1.Januar 2013 spürbar werden. Der Beitragssatz von derzeit 1,95 (für Kinderlose 2,2) Prozent wird dann um 0,1 Prozentpunkte angehoben. Damit kommen 1,1 Milliarden Euro mehr in die Pflegekasse. Zugleich beschloss das Kabinett, den Beitragssatz in der Rentenversicherung schon zum 1.Januar 2012 von 19,9 auf 19,6 Prozent zu senken. Unter dem Strich gebe es für die Beitragszahler damit trotz des höheren Pflegebeitrags eine Entlastung, betonte Bahr.