Und es hört einfach nicht auf: Schon wieder belasten pikante Details um eine anzügliche Party den Versicherer Ergo. Vertreter der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer sollen in Lüneburg ein Trinkgelage mit einer strippenden Frau, der 50-Euro-Scheine in den Slip gesteckt wurden, veranstaltet haben.
Ergo kommt nicht zur Ruhe. Nachdem erst kürzlich bekannt wurde, dass Vertriebsmitarbeiter 2007 in Budapest eine Sex-Party feierten, belasten jetzt neue Berichte den Versicherer. Bei einer Feier der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer-International (HMI) soll es bis 5 Uhr morgens Trinkgelage und hauseigene Miss-Wahlen gegeben haben. Das berichten übereinstimmend die „Süddeutsche Zeitung“ und der NDR. Bei der Party im Hotel „Seminaris“ in Lüneburg sollen sogar Prostituierte vor Ort gewesen sein. Das Hotel dementiert die Gerüchte. Beobachter berichteten der Zeitung und dem Sender allerdings, dass eine Frau auf einem Billiard-Tisch gestrippt habe. Die Männer hätten ihr 50-Euro-Scheine in den Slip gesteckt. Ergo wollte sich zu den erneuten Vorwürfen nicht äußern.
Die Affären um Lustreisen und Riester-Verträge haben Ergo nach eigenen Angaben mehrere hundert Kunden gekostet. „Verloren haben wir mit konkretem Bezug darauf etwa 500 Kunden“, sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky der „Rheinischen Post“. Zum Stand der internen Ermittlungen sagte Oletzky: „Wir haben jetzt einen ersten Zwischenbericht der Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers erhalten.“ Für Anfang August rechne man mit dem Abschlussbericht.
Der Chef des Mutter-Konzerns Munich Re stellte sich hinter den Ergo-Chef. „Ich schätze Herrn Oletzky persönlich und als Manager seit vielen Jahren“, sagte Nikolaus von Bomhard der Morgenpost. Oletzky sei der richtige Mann, um die Vorfälle aufzuklären und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
BM