Ergos PR-Strategie

"Hat Herr Kaiser an der Sex-Reise teilgenommen?"

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Die Ergo-Versicherung unter Rechtfertigungsdruck. Auf der Homepage versucht der Konzern, ein paar Fragen zur Sex-Affäre zu beantworten – und macht alles noch peinlicher.

Die Ergo-Versicherungen weiß sich in ihrem PR-Desaster nach der Sex-Reise ihrer Versicherungs-Vertreter kaum mehr zu helfen. Jetzt bestätigt sie sogar, dass die längst ausrangierte Werbe-Ikone "Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer" nicht in Budapest mit dabei war.

Der Schauspieler Nick Wilder, der zuletzt diese Werbefigur verkörperte, hat nicht an der Reise nach Budapest im Jahr 2007 teilgenommen, erklärt der Konzern. Im Zuge der neuen Marken- und Werbestrategie werde diese Werbefigur ohnehin nicht mehr eingesetzt.

Die Versicherung nimmt auf ihrer Homepage auch zu anderen Fragen rund um die Sex-Reise Stellung. Die damals verantwortlichen Mitarbeiter seien heute nicht mehr für Ergo tätig, heißt es.

Ergo bestätigt weiter, dass das innerbetriebliche Kontrollsystem verändert worden sei. In den Jahren seit 2007 habe die Versicherung mehrere Regelwerke eingeführt. Nach der Einführung des Verhaltenskodex habe die Versicherung ein sogenanntes Compliance-Office eingerichtet. Dorthin könnten sich Mitarbeiter in Zweifelsfällen oder erkannten Missständen wenden.

Die Versicherung bestätigt, dass die Veranstaltung 83.000 Euro gekostet hat. Es werde geprüft, ob die damals Verantwortlichen in Regress genommen werden können.

An ihrer aktuellen Werbekampagne „Versichern heißt Verstehen“ will der Konzern jedoch festhalten. Allerdings werde die Kampagne zurückgefahren und dabei werde auf die aktuelle Themenlage reagiert.

( woz )