Millionen Menschen auf der Welt trinken ihren Tequila falsch: Bisher dachten die meisten, man müsste bei dem traditionellen Tequila-Ritual erst Salz von der Hand lecken, dann den Agavenschnaps trinken und zuletzt eine Zitronenscheibe auslutschen. Doch offenbar weiß man es bei der Ergo-Versicherung besser.
Gegen den Vorwurf, Vertreter der skandalgebeutelten Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer hätten nicht nur Sex-Orgien gefeiert, sondern auch Kokain geschnupft, verwahrt der Konzern sich jetzt mit dem Hinweis: Es war gar kein Koks – sondern Salz. Die Bild-Zeitung hatte unter der Schlagzeile „Hier kokst der Kollege von Herrn Kaiser“ Fotos gedruckt, auf denen ein Mann und eine Frau zu sehen sind, die ein weißes Pulver durch zusammengerollte Geldscheine von einem Glastisch schnupfen. In dem Bericht war von „Drogenexzessen“ erfolgreicher Hamburg-Mannheimer-Vertreter in Dubai und auf Mallorca die Rede.
Jetzt erklärt die Ergo-Versicherung: Die veröffentlichten Fotos „zeigen ein Trinkspiel mit Salz, Tequila und Zitronensaft. Dazu gehört das Einschnupfen von Salz durch die Nase.“ Es handele sich nicht um den Konsum von Kokain, es lägen eidesstattliche Versicherungen der abgebildeten Personen vor.
Ergo hatte jüngst einen Sex-Skandal einräumen müssen. Auf einer Veranstaltung für Hamburg-Mannheimer-Vertreter 2007 in Budapest seien „Prostituierte anwesend“ gewesen, hieß es. Die damals Verantwortlichen seien nicht mehr für die Versicherung tätig.