Stresstest

Bahn will Mehrkosten für Stuttgart 21 aufteilen

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Bahn-Chef Grube kalkuliert bereits die Folgen eines möglicherweise negativen Stresstests: Die Kosten will die Bahn nicht alleine tragen.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, will mögliche Mehrkosten des Milliarden-Projekts Stuttgart 21 in Folge der Schlichtung neu verhandeln. Die Bahn werde zwar „alles machen“, damit Stuttgart 21 zu einer „leistungsfähigen, fortschrittlichen und nachhaltigen Schieneninfrastruktur“ werde, sagte Grube den „Stuttgarter Nachrichten“. Das gelte auch für Verbesserungen, die sich aus dem sogenannten Stresstest zur Leistungsfähigkeit des geplanten Durchgangsbahnhofs ergeben.

Wer die Kosten für Nachbesserungen trägt, ist laut Grube aber offen. „Sollte es tatsächlich beim Stresstest herauskommen, dass wir nachbessern müssen, müssen wir uns wie unter normalen Menschen hinsetzen und schauen, was es kostet und wie wir uns die Kosten aufteilen“, sagte der Manager. „Die Projektpartner werden sich über die Aufteilung verständigen.“

Um das Bahnprojekt Stuttgart 21, bei dem der jetzige Kopfbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden soll, wird heftig gerungen. Nachdem sich die Fronten verhärtet hatten, moderierte der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler eine Schlichtung. An deren Ende vor zwei Wochen hatte die Deutsche Bahn AG zugestimmt, das Projekt bis Mitte 2011 einem sogenannten Stresstest zu unterziehen.

Grube schloss aus, dass für die Nachbesserungen der bereits vorhandene Risikofonds von 430 Millionen Euro verwendet wird. „Das wäre nicht verantwortungsvoll“, sagte er. „Dieser Risikopuffer ist dafür da, um mögliche Mehrkosten aus der Maßnahme auszugleichen. Wir sollten nicht den Fehler machen, dass wir den Puffer aufzehren.“ Auf die Frage, mit welchen Mehrkosten er aufgrund des Stresstest rechne, sagte Grube, er kenne noch keine Zahlen. Die von Projektgegnern genannten Summen von 500 Millionen Euro seien „aus der Erfahrung heraus“ betrachtet aber „viel zu viel“. Die Größenordnung von 150 bis 170 Millionen Euro „erscheint mir realistischer“.

( dpa/cc )