Gerichtsurteil

Diese Puppen dürfen Barbie Konkurrenz machen

Große Köpfe, Kulleraugen, sexy Outfits. "Bratz"-Puppen haben ein bisschen Ähnlichkeit mit Barbies. Doch die Idee ist nicht geklaut, entschied ein Gericht.

"Barbie" muss sich damit abfinden, dass sie eine Konkurrentin hat: Der "Barbie"-Hersteller Mattel hat vor einem Gericht im kalifornischen Santa Ana eine Niederlage im Streit um die erfolgreichen "Bratz"-Puppen von MGA Entertainment einstecken müssen.

Mattel hatte MGA vorgeworfen, die Idee für die "Bratz"-Puppen gestohlen zu haben, und verlangte hunderte Millionen Dollar als Wiedergutmachung für verlorene Gewinne. Die Jury konnte jedoch nach Angaben der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg keine Verfehlungen erkennen und sprach im Gegenteil MGA einen Schadenersatz zu.

Der Rechtsstreit läuft seit Jahren; zwischenzeitlich hatte Mattel einen Sieg errungen. Der weltgrößte Spielzeughersteller argumentierte, Designer Carter Bryant habe die ersten Skizzen zu den "Bratz"-Puppen zu einer Zeit angefertigt, als er noch bei Mattel beschäftigt war.

MGA wies dies zurück und konterte mit dem Vorwurf, Mattel spioniere seine Konkurrenten seit Jahren systematisch aus.

Die "Bratz"-Puppen sind ein dickes Geschäft für MGA. In der Spitze kratzte der Umsatz mit ihnen an der Milliardenmarke. Die frech aussehenden Puppen mit ihren großen Köpfen und Kulleraugen kamen 2001 auf den Markt und wurden schnell zu scharfen Konkurrentinnen von "Barbie".

MGA ist mit einem Anteil von 65 Prozent größter Aktionär des deutschen Puppenherstellers Zapf Creation.

( dpa/tts )