Yoove

Berliner Start-up startet Elektroauto-Verleih

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Tobias Müller

Foto: Yoove

Das Berliner Unternehmen Yoove vermietet ab April Elektroautos für Fahrten in der Hauptstadt. Das ist bundesweit bisher einzigartig.

Von null auf 100 Segways: Das ist der Beginn des Berliner Start-ups Yoove. Im März 2010 gegründet, entwickelte sich das Unternehmen aus dem Stand zum deutschlandweit größten Vermieter des Elektrorollers Segway. Mit 100 Stück ist Yoove gestartet, mittlerweile vermietet das Unternehmen 120 in der Region Berlin-Brandenburg, unter anderen an Hotels. Das Thema Elektromobilität wollten die Jungunternehmer Fabian Paul (29) und Hendrik Schneider (23) aber nicht nur auf Elektroroller beschränken. Deshalb vermieten sie jetzt auch Elektroautos – bundesweit als Erste und in Berlin.

„Damit wollen wir das Thema Elektromobilität für jeden zugänglich und erlebbar machen“, sagen Paul und Schneider und grenzen ihr Vermietungskonzept damit von dem anderer Anbieter ab, die eher auf Geschäftskunden setzen. Interessierte Berliner und Touristen können vom 22. April an in der Hauptstadt vier Mitsubishi mieten. Der Fünftürer mit vier Sitzen und der futuristischen Bezeichnung i-MiEV ist optisch von einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor kaum zu unterscheiden. Er ist alltagstauglich, hat 67 PS unter der Haube und erreicht eine maximale Reichweite von 150 Kilometern. Die Mietpreise beginnen bei 79 Euro am Tag.

Die Probefahrt überrascht: Das Elektroauto verursacht kaum Lärm, das fehlende Motorengeräusch ist zum einen angenehm, zum anderen so ungewohnt, dass einem die völlige Stille an einer roten Ampel fast unheimlich vorkommt. Sonst gibt es auch im Innenraum keinen Unterschied zu herkömmlichen Autos, außer einem speziellen integrierten Navigationssystem, das dem Fahrer jederzeit die nächsten Parkmöglichkeiten und Ladesäulen anzeigt.

Noch dauert das Laden der leeren Elektroautos mit circa sechs Stunden wesentlich länger als das Betanken eines Autos. In Kürze soll es aber Schnellladestationen geben, mit denen es möglich sein wird, den i-MiEV in einer halben Stunde zu laden, wie die Yoove-Macher versprechen. Partner des Projektes sind unter anderen das „Westin Grand Hotel“ an der Friedrichstraße, das seinen Kunden eine umweltfreundliche Alternative zu Taxi und öffentlichem Nahverkehr bieten möchte, sowie die Berliner Agentur für Elektromobilität. Gernot Lobenberg, Leiter der Agentur, will Berlin zur Modellstadt für Elektromobilität entwickeln: „Wenn Deutschland weltweit Marktführer für Elektromobilität wird, soll Berlin der Leitmarkt und Leitanbieter innerhalb Deutschlands sein.“

Das Projekt kommt ohne staatliche Hilfe aus. „Wir haben keine Subventionen erhalten, weder vom Land Berlin, noch vom Bund“, sagt Yoove-Chef Schneider. Der Geschäftsführer wirkt vom schnellen Erfolg seines Start-ups selbst überrascht. „Wir erzielten 2010 ein Ergebnis, das unsere Erwartungen um 20 Prozent übertroffen hat, und hoffen, schon in diesem Jahr profitabel zu werden“, sagte er.