Schlechte Nachricht für Millionen Kassenpatienten: Sie bekommen laut einem Medienbericht bis zum Jahresende keine Termine mehr beim Zahnarzt.

Millionen Kassenpatienten bekommen einem Zeitungsbericht zufolge erst für das kommende Jahr wieder einen Termin beim Zahnarzt. Wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) berichtet, müssen zahlreiche Mediziner die Behandlung ihrer Patienten auf 2011 verschieben, weil die Budgets für Zahnbehandlungen bereits aufgebraucht sind.

Der KZBV-Vorsitzende Jürgen Fedderwitz sagte der Zeitung, viele Ärzte arbeiteten bereits auf eigene Kosten. Demnach müssen gesetzlich Versicherte bei bestimmten Kassen „in fast allen Bundesländern“ bis Jahresende mit Einschränkungen rechnen.

Notfälle wie akute Zahnschmerzen würden aber weiterhin behandelt, sagte Fedderwitz der „Bild“-Zeitung. Von den Einschränkungen sind dem Bericht zufolge unter anderem Versicherte der AOK Berlin und Brandenburg sowie der Bundesknappschaft in Bayern betroffen. Auch der Großteil der mehr als fünf Millionen Versicherten der Innungskrankenkassen (IKK) muss demnach damit rechnen, erst im kommenden Jahr wieder Zahnarzttermine zu bekommen.

Steigende Kosten bei Laboruntersuchungen

Unterdessen explodieren die Ausgaben der privaten Krankenversicherung (PKV) für Laboruntersuchungen, vor allem im Vergleich mit denen der gesetzlichen Kassen. Das belegt eine Studie des wissenschaftlichen Instituts des Verbands der Privaten Krankenversicherung, aus der das „Handelsblatt“ zitiert. Danach waren 2008 die Ausgaben der PKV pro Patient für die Laboruntersuchung von Blut oder anderen Körpersekreten fünf Mal so hoch wie bei den gesetzlichen Kassen. Kosten von 129 Euro pro Privatpatient standen Ausgaben von nur 26 Euro für jeden gesetzlich Versicherten gegenüber. 2004 waren es bei den gesetzlichen Kassen noch 24 Euro, bei Privatpatienten 100 Euro.

Das Missverhältnis habe damit ein Ausmaß erreicht, das den Gesetzgeber auf den Plan rufen muss, sagte PKV-Geschäftsführer Stefan Reker. Nach Ansicht des Verbandes könne die Bereitschaft der Ärzte, bei Privatpatienten besonders oft Laboruntersuchungen anzusetzen, mit der 30 Jahre alten Gebührenordnung zusammenhängen.

Reker zufolge würden 80 Prozent der Untersuchungen nicht im Fachlabor erbracht, sondern in ärztlichen Eigenlabors. Die Ärzte beauftragten sich also quasi selbst und hätten dabei offenbar mehr ihr Einkommen als das Wohl der Patienten im Auge. Der PKV-Verband schlage deshalb unter anderem vor, dass Leistungen wie Labormedizin künftig nicht mehr gesondert vergütet werden.