JP Morgan

Fünf Milliarden Dollar Gewinn – in drei Monaten

Finanzkrise an der Wall Street? Die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die US-Großbank JP Morgan hat in den vergangenen Wochen noch einmal kräftig abgesahnt.

Die US-Großbank JP Morgan hat am Ende des Jahres noch einmal richtig abgesahnt: Satte 4,8 Milliarden Dollar verdiente der Branchenprimus im Schlussquartal 2010 unterm Strich – ein Anstieg um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die meisten Geschäfte hätten sich gut entwickelt, sagte Bankchef Jamie Dimon. Die Märkte stabilisierten sich, die US-Wirtschaft fange an zu wachsen.

Der Bank kommt vor allem zugute, dass die US-Amerikaner ihre Kredite wieder zuverlässiger abstottern. Die Arbeitslosigkeit geht allmählich zurück, die Menschen haben wieder mehr Geld in der Tasche. JPMorgan musste noch 3,0 Milliarden Dollar für faule Kredite zurückstellen – nach fast der dreifachen Summe vor einem Jahr. Bei den Hypotheken seien die Ausfälle aber immer noch „abnormal hoch“, sagte Dimon.

JP Morgan gehört zu den Gewinnern der Finanzkrise. Der weit verzweigte Finanzriese schrieb durchgängig Gewinne, während viele Konkurrenten vom Staat gestützt werden mussten oder pleite gingen. JPMorgan übernahm die angeschlagene Investmentbank Bear Stearns genauso sowie die zusammengebrochene US-Sparkasse Washington Mutual. Die Bank stehe stärker da als jemals zuvor, sagte Dimon. Vorbörslich stieg der Kurs.

JP Morgan ist die erste US-Großbank, die ihre Bilanz veröffentlicht. Angesichts ihrer breiten Aufstellung vom Investmentbanking bis hin zum Privatkundengeschäft gilt sie als Barometer für die gesamte Branche. Am Dienstag legt die Citigroup ihre Zahlen vor, am Mittwoch und Donnerstag folgen die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley und am Freitag schließlich die Bank of America.

( dpa/lw )