Die US-Börsen haben auf die Bekanntgabe von staatlichen Rettungsplänen mit Rekordgewinnen reagiert. Der Dow und S&P gingen am Montag mit den höchsten Punktzuwächsen ihrer Geschichte aus dem Handel, der Nasdaq legte wie seit 2001 nicht mehr zu. Alle drei Leitindizes schossen dabei um mehr als elf Prozent in die Höhe, nachdem am Freitag eine der verlustreichsten Börsenwochen in New York zu Ende gegangen war.
Händler sprachen von einem regelrechten Aufatmen unter Börsianern. Die von zahlreichen Regierungen und Notenbanken beschlossenen Hilfsmaßnahmen würden das gegenseitige Vertrauen im Bankensektor wieder herstellen. Vor allem Finanzwerte zählten zu den Gewinnern. Die Aktien von Morgan Stanley sprangen um rund 87 Prozent in die Höhe.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 11,1 Prozent höher bei 9387 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 11,6 Prozent auf 1003 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 11,8 Prozent auf 1844 Punkte. In Frankfurt ging der Dax mit einem Plus von 11,4 Prozent bei 5062 Zählern aus dem Handel.
„Der ausschlaggebende Punkt für den Markt war das mangelnde Vertrauen. Die letzten Anstrengungen der Regierungen und der Zentralbanken, die Krise in den Griff zu bekommen wurden sehr positiv aufgenommen und haben das Vertrauen wieder aufgebaut“, sagte Subodh Kumar von Subodh Kumar & Associates in Toronto.
Die Wall Street beendete am Freitag die schlimmste Woche ihrer Geschichte, nachdem Anleger fürchteten, die Finanzkrise gerate außer Kontrolle und die Weltwirtschaft stehe vor einer tiefen Rezession. Die Kursgewinne an den Börsen in Asien und Europa sowie die Rettungspläne mehrerer Regierungen sorgten am Montag in New York für ein Kursfeuerwerk.
Der Aktienkurs von Morgan Stanley stieg auf mehr als 18 Dollar, nachdem die japanische Großbank Mitsubishi UFJ (MUFG) Anteile im Wert neun Milliarden Dollar gekauft hatte. An den US-Börsen waren in der vergangenen Woche trotz mehrfacher Dementis wiederholt Sorgen aufgekommen, die Finanzspritze der Japaner an die US-Bank könnte platzen.
Die Anteilsscheine von Wachovia legten um 13,6 Prozent zu, nachdem die US-Notenbank Fed der Übernahme der angeschlagenen Bank durch den Konkurrenten Wells Fargo für 12,5 Milliarden Dollar zustimmte.
Bei den Technologiewerten konnte Apple mit rund 14 Prozent am deutlichsten zulegen. Citigroup hatte die Kaufempfehlung für den Computer- und Unterhaltungselektronikkonzern heraufgestuft.
Die Papiere von General Motors legten nach Berichten über Fusionsgespräche mit der ehemaligen Daimler-Tochter Chrysler einen Kurssprung von 33 Prozent auf 6,50 Dollar hin. In mit der Situation vertrauten Kreisen hatte geheißen, GM und Chrysler verhandelten über eine Fusion.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,82 Milliarden Aktien den Besitzer. 3029 Werte legten zu, 158 gaben nach und 17 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,6 Milliarden Aktien 2166 im Plus, 357 im Minus und 74 unverändert. An den US-Kreditmärkten lagen die zehnjährigen Staatsanleihen unverändert bei 100-31/32. Sie rentierten mit 3,880 Prozent. Auch die 30-jährigen Bonds blieben gleich bei 106-9/32 und hatten eine Rendite von 4,129 Prozent.