Sparmaßnahmen

Otto Versand baut um – Tausende Stellen in Gefahr

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Jetzt bekommt auch der Versandhändler Otto die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren. Konzernchef Hans-Otto Schrader will deshalb die komplette Lagerhaltung umbauen und Millionen Euro Kosten sparen. Allein am Standort Hamburg könnte dies bis zu 2000 Arbeitsplätze kosten.

Ein Konzernsprecher der Otto-Gruppe räumte ein, dass es bei 15 Lagerstandorten Überkapazitäten gebe. „Alle Standorte stehen deshalb auf dem Prüfstand“, sagte er. Die eigenen Otto-Versandfirmen füllen die Lager nicht mehr vollständig aus, und das erhoffte Fremdgeschäft ist bislang nicht zustande gekommen. So stammen etwa im Hauptlager in Haldensleben gerade einmal ein Prozent der umgeschlagenen Paketmengen von fremden Auftraggebern. Die mit viel Hoffnung gestartete Öffnung der eigenen Lagerkapazitäten hat sich somit noch nicht bewährt.


Das Hauptproblem von Otto in den Lagern sind jedoch die im Vergleich hohen Löhne: Die meisten Mitarbeiter werden nach den Tarifen des Einzelhandels und nicht der Logistik bezahlt. Der Unterschied beträgt bis zu 30 Prozent.

Hamburg und Hanau stehen auf der Kippe

Angeblich prüft der Otto-Vorstand nun acht Optionen für die Zukunft der Lagerhaltung. Nach Informationen von Morgenpost Online stehen dabei Hamburg mit 2000 Beschäftigten sowie Hanau mit 600 Mitarbeitern auf der Kippe. Oftmals arbeiten dort Teilzeitbeschäftigte. Wie es in dem Unternehmen heißt, ist es eher unwahrscheinlich, dass Hamburg komplett dicht gemacht wird.

Dagegen werden die Standorte Haldensleben und Burgkunstadt in jedem Fall weiter betrieben. Hier hat Otto zuletzt hohe Millionen-Beträge investiert. Im Januar will der Vorstand darüber entscheiden. Der Umbau soll dann bis in das Jahr 2010 hinein reichen.

Zuletzt hat Otto das Lager in Burbach für Kleinmöbel und Elektrogeräte mit 77 Beschäftigten geschlossen. Ein zunächst geplanter Verkauf war gescheitert.

( nic )