Der Spielekonsolen-Hersteller gerät durch Smartphones und Tablet-PCs ins Hintertreffen. Ein möglicher Befreiungsschlag gilt als klar gescheitert.

Der japanische Spielekonsolen-Hersteller Nintendo droht unter dem wachsenden Konkurrenzdruck von Smartphones und Tablet-Computern immer weiter ins Hintertreffen zu geraten. Der langjährige Platzhirsch stellte eine Serie neuer Spiele für seine zuletzt schon im Preis gesenkte Mobil-Konsole 3Ds vor, doch enttäuschte damit die Erwartungen von Experten.

„Ich glaube nicht, dass diese neuen Spiele etwas ändern werden“, sagte Mitsuhige Akino von Ichiyoshi Investment. Dem für seine DS und Wii-Geräte bekannten Konzern sei es früher gelungen, neue Kundengruppen zu gewinnen. Doch deren Vorlieben würden inzwischen nicht mehr getroffen. „Die sind glücklich mit den Spielen auf ihren Handys.“ Nintendo-Aktien gaben gegen den Markttrend fünf Prozent nach.

Nintendo-Präsident Satoru Iwata stellte eine Reihe von Spielen unter anderem rund um die beliebte Nintendo-Figur Mario vor, mit der auch weibliche Kunden angezogen werden sollen. Doch der Befreiungsschlag gilt bei Analysten als klar gescheitert. Es fehle der „Wow-Effekt“ der neuen Produkte, hieß es. Dabei waren Nintendo als Hoffnungsträger vor allem die hauseigenen Spiele mit ihren bekannten Figuren geblieben, die bisher nie zum Einsatz auf den Geräten anderer Hersteller freigegeben wurden.

Unter dem Druck schwindender Geschäfte mit der DS und der Wii hatte Nintendo ganz auf den Erfolg der vor gut einem Jahr eingeführten Konsole 3Ds gesetzt. Doch wegen schwacher Nachfrage senkte das Unternehmen aus Kyoto Ende Juli den Preis für das Gerät, das Spiele in 3D ohne Brille ermöglicht. Die Apple-Verkaufsschlager iPhone und iPad lockten immer mehr Kunden von Nintendo weg, das zudem die traditionelle Konkurrenz von Microsoft – und Sony -Konsolen im Nacken hat. Zuletzt rutschte Nintendo erstmals im Quartal in die Verlustzone.