Sonnenfinsternis

Planetarium zieht Bastelanleitung für Sofi-Brille zurück

Das Planetarium Cottbus hatte ein Video mit einer Bastelanleitung veröffentlicht, wie man die Sonnenfinsternis auch ohne Brille sehen kann. Am Nachmittag wurde das Video gesperrt.

Brillen, mit denen man die Sonnenfinsternis über Deutschland beobachten kann, sind rar. Viele versuchen noch, auf den letzten Drücker eine der Folienbrillen zu ergattern.

Da kam die Bastelanleitung des Planetariums Cottbus vielen gerade recht. Ein Schuhkarton, ein Blatt Papier und etwas mehr Zubhör sollten reichen, um die Sonnenfinsternis indirekt zu beobachten, hieß es in der Bastelanleitung auf Youtube. Auch Kollegen bauten die Vorrichtung nach. Doch ein Augenarzt hatte Bedenken: Er riet generell von Eigenbauten ab.

Am Nachmittag zog das Planetarium den Videobeitrag zurück. Auf YouTube war er plötzlich gesperrt. Auf ihrer Website, auf der das Planetarium auch auf das Video verlinkt hatte, tauchte eine neue Bastelanleitung auf. Eine Erklärung gab es auf der Internetseite des Planetariums nicht. Wie an anderer Stelle im Internet zu lesen ist, fehlte in dem Video ein entscheidender Schritt, um das Gerät sicher nutzen zu können. In der Form, wie das Foto unseres Kollegen das Gerät zeigt, darf es nicht genutzt werden.

>>> Das Foto für Mobilnutzer <<<

Als Alternative bleibt höchstens das Display von Handy oder Digitalkamera. Allerdings darf man auch hier nicht durch den Sucher schauen.

Niemand sollte sich auf Hausmittel verlassen, rät das Bundesamt für Strahlenschutz. Rußgeschwärzte Gläser, schwarze Filmstreifen, CDs oder ähnliches seien für die Beobachtung der Sonne nicht nur ungeeignet, sondern gefährlich. Schutz- oder Folienbrillen weisen nach Angaben des Amtes besondere Filtereigenschaften auf: Höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts dürfen hindurch kommen. Bei Folienbrillen dürfe die Folie keine Kratzer, Löcher, Risse am Übergang zwischen Filterfolie und Pappe oder sonstige Beschädigungen aufweisen.