Die Studienergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin „Vision Research". Demnach lauten die „goldenen Zahlen“ der Schönheit 36 und 46: Als schön werde ein Frauengesicht nämlich dann empfunden, wenn der Abstand zwischen Augen und Mund genau 36 Prozent der Gesichtslänge - gemessen von Haaransatz bis Kinn – ausmache. In der Waagerechten ist Schönheit dann gegeben, wenn der Abstand zwischen den Augen 46 Prozent der Gesichtsbreite – gemessen zwischen den beiden Ohransätzen – ausmache.
Für die Studie hatten die Wissenschaftler Fotos von Frauengesichtern leicht verändert: Die Abstände zwischen Mund, Augen und Ohren wurden modizifiert, die Grundeigenschaften des Gesichts aber nicht angetastet. Die verschiedenen Versionen ein und derselben Frau wurden Studenten mit der Bitte vorgelegt, das schönste Gesicht zu benennen. In allen vier Experimenten gingen jeweils die Fotos mit dem idealen Zahlenverhältnis von 36 und 46 Prozent als Sieger hervor.
Das 36/46-Verhältnis entspreche ziemlich genau dem Durchschnittsgesicht einer weißen Frau, heißt es in der Studie. Aus den Befunden ließen sich auch Tricks ableiten, wie Schönheit ohne größeren Aufwand maximiert werden könne. „Unsere Studie erklärt etwa auch, warum manchmal ein attraktiver Mensch mit einer neuen Frisur hässlicher aussieht oder umgekehrt“, sagt Studienautor Kang Lee von der Universität Toronto. „Haarfrisuren können nämlich die Abstandsverhältnisse verändern.“
Lee unterstreicht, dass dieses genau bezifferbare Schönheitsideal letztlich relativ sei. „Angelina Jolie beispielsweise verfügt weder senkrecht noch waagerecht über den goldenen Abstand“, sagte der Professor. Jolies Schauspielkollegin Elizabeth Hurley komme nur der Gesichtslänge nach auf den Idealwert, nicht aber bei der Breite ihres Gesichts. Die kanadische Sängerin Shania Twain sei hingegen in der Senk- wie in der Waagerechten ideal schön.