Berlin. Schluss mit unsittlichem Verhalten: Bali will Urlaubern Einhalt gebieten. Nach mehreren Vorfällen unmanierlichen Benehmens hat die Regionalregierung eine spezielle "Touristenkarte" mit den geltenden Verhaltensregeln herausgegeben. Gemeinsam mit dem Visum sollen die Regeln am Flughafen in den Reisepass geheftet werden. Der Leitfaden werde allen ankommenden Reisenden am Flughafen der indonesischen Urlaubsinsel ausgehändigt, teilte Inselgouverneur Wayan Koster am Donnerstag mit.
Bali: Diese Benimm-Regeln müssen Urlauber beachten
Touristen würdigten nicht genug die Tempeletikette und Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen wie Banyan-Bäume.
Verboten ist explizit:
- Heilige Orte, Götzen und religiöse Symbole verunreinigen - etwa durch das Besteigen heiliger Bauwerke
- Aufnahmen von Nacktfotos an heiligen Orten oder vor Götzen oder mit religiösen Symbolen
Zum Schutze aller mahnt der Leitfaden, die Verkehrsregeln zu beachten und Motorroller und Autos ausschließlich bei legalen Anbietern zu mieten. Außerdem rät die Behörde Schimpfwörter, vulgäre Sprache und aggressives Verhalten zu unterlassen. Ziel sei es, den Ruf und das Image Balis zu schützen.
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Bali: Wegen diesem Verhalten mussten Touristen die Insel verlassen
Hintergrund sind gleich mehrere Vorfälle in den vergangenen Monaten: Nachdem eine Russin in den sozialen Netzwerken ein Foto postete, auf dem sie sich nackt an einen berühmten Banyan-Baum geschmiegt hatte, musste sie ausreisen. Diese Baumart wird von Hindus in aller Welt – darunter auch von den Balinesen – als heilig verehrt.
Bereits zuvor musste ein Tourist aus Russland Indonesien verlassen, nachdem er mit nacktem Oberkörper auf dem als Sitz der Götter verehrten Vulkan Gunung Agung posiert hatte. Beide Touristen hatten sich für ihr Verhalten entschuldigt.
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Bali, auch "Insel der Götter" genannt, ist für seine einzigartige Kultur bekannt. Es ist die einzige Insel Indonesiens, die überwiegend hinduistisch geprägt ist. Der Glaube der Einwohner ist einzigartig und dabei sehr komplex. Beim Besuch von Tempeln ist etwa meist ein Sarong (langer Rock für Männer und Frauen) Pflicht. (soj/dpa)