Berlin. Der langjährige Nachrichtensprecher im DDR-Fernsehen – Klaus Feldmann – ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren am Montag zu Hause in Berlin. Der 87-Jährige sei "nach langer Krankheit in den Armen seiner Frau" eingeschlafen, sagte eine Sprecherin des Eulenspiegel-Verlags am Dienstag. Feldmann war in der DDR das Gesicht der "Aktuellen Kamera". Von 1961 bis September 1989 hat der gelernte Buchdrucker und Journalist in der abendlichen Sendung die Nachrichten für DDR-Bürgerinnen und -Bürger gelesen.
DDR-Nachrichtensprecher Klaus Feldmann ist tot: Seine Karriere nach dem Mauerfall
Die Leser der DDR-Programmzeitschrift "FF dabei" wählten den populären Sprecher 14 Mal zum DDR-Fernsehliebling. Nach dem Mauerfall wurde die letzte Sendung der "Aktuellen Kamera" nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung am 14. Dezember 1990 ausgestrahlt. Feldmann startete dann als Pressereferent bei der Prüfgesellschaft Dekra. Später arbeitete er als Sprecher und Redakteur von lokalen Fernsehsendern.
Zudem hat Feldmann mehrere Bücher verfasst und war auch mit Lesungen unterwegs. Zuletzt veröffentlichte er im Jahr 2016 sein Buch "Verhörte Hörer", in welchem er Geschichten aus Rundfunk und Fernsehen im Sozialismus präsentierte, die eigentlich nie passieren sollten. So erinnerte er an Versprecher wie "demokratische Hodenreform" oder "bunte Transparente und Bruchbänder" oder das "Pilotbüro der SED".
Klaus Feldmann mit weit über 80 Jahren noch aktiv: 2023 wollte er noch auf Leserreise
Während das bei Zuhörern und Zuschauern in der DDR meist als Komik ankam, hätten etliche Kollegen ständig Angst gehabt, dass ihnen der Zungensalat politisch negativ ausgelegt wird, schrieb Feldmann. Er erinnerte auch daran, dass eine Nachricht über Erich Honecker immer an erster Stelle verlesen werden musste – aber nicht ohne Titel: Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik.
Bis ins hohe Alter war der ehemalige Nachrichtensprecher aktiv. Mit einer geplanten neuen Auflage seines Buches – die in drei Wochen erscheinen soll – wollte Feldmann dieses Jahr auf Lesereise gehen, teilte eine Verlagssprecherin mit. (jsn/dpa)