"Das Mädchen Rosemarie"

Schauspielerin Nadja Tiller mit 93 Jahren gestorben

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Februar 2014: Nadja Tiller im Literaturhaus Frankfurt.

Februar 2014: Nadja Tiller im Literaturhaus Frankfurt.

Foto: Arne Dedert/dpa

Nadja Tiller ist tot. Die in Wien geborene Schauspielerin starb im Alter von 93 Jahren in Hamburg. Ihre bekannteste Rolle: Rosemarie.

Berlin/Hamburg. Die österreichische Schauspielerin Nadja Tiller ist in der Nacht zu Dienstag im Alter von 93 Jahren gestorben. Das bestätigte ein Freund der Familie der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Zu Tillers bekanntesten Filmen gehörte "Das Mädchen Rosemarie". In dem Streifen spielte sie 1958 unter der Regie von Rolf Thiele die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt. Thieles Film stellte eine Satire auf die deutsche Wirtschaftswunderzeit nach dem Dritten Reich dar. Er löste damals einen Skandal aus, lockte aber zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer in die Kinos.

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Tiller spielte mit Belmondo, Brunner oder Jürgens

Für Tiller bedeutete die Rolle der internationalen Durchbruch. Sie spielte fortan mit Schauspiel-Größen wie Jean-Paul Belmondo, Jean Gabin, Yul Brunner, Rod Steiger und Curd Jürgens.

Nach vielen Kinofilmen, unter anderem mit ihrem 2011 verstorbenen Ehemann Walter Giller, arbeitete sie ab den 1960-er Jahren vermehrt fürs Fernsehen und am Theater. 55 Jahre waren Tiller und Gilller – keine Künstlernamen – verheiratet. Kennengelernt hatten sich die beiden beim Dreh zu "Schlagerparade" (1953).

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Nadja Tiller: Start am Wiener Theater

Los ging es für Tiller 1949 mit einem Engagement am Wiener Theater in der Josefstadt. Danach stand "Miss Austria" (1949) nicht nur immer wieder für Film und Fernsehen vor der Kamera, sondern hatte auch ihre Auftritte auf der Bühne. Am Ende waren es mehr als 120 Filme und Serien. Ihre letzte Rolle hatte Tiller mit 87 Jahren in "My Fair Lady" am Theater Braunschweig.

Bis 2008 lebte Tiller mit Ehemann Walter in Lugano. Nach 50 Jahren im Tessin zogen die beiden nach Hamburg und verbrachten die gemeinsame Zeit in einer luxuriösen Senioren-Residenz am Elbufer. Den letzten gemeinsamen Filmauftritt auf der Leinwand hatte das Paar in Leander Haußmanns Komödie "Dinosaurier" (2009).

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bezeichnete Tiller als "Grande Dame des Films". Er schrieb auf Twitter: "Wir trauern um eine große Schauspielerin und sind in Gedanken bei ihren Lieben." (dpa/fmg)