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WM-Spiel Marokko – Frankreich: Ausschreitungen in Belgien

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WM Inside - Der Experten-Vodcast: die Halbfinal-Begegnungen

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Moderator Timo Düngen spricht mit dem stellvertretenden FUNKE Sportchef Andreas Berten und Katar-Reporter Marian Laske über die Fußballweltmeisterschaft und die Perspektiven der deutschen Fußballnationalmannschaft.

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Am Rande des WM-Spiels Marokko gegen Frankreich ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. In Belgien gab es 100 Festnahmen.

Berlin. Marokko hat im Halbfinale der Fußball-WM in Katar gegen Frankreich verloren - sehr zum Frust seiner Fans. Bereits im Vorfeld waren mögliche Ausschreitungen erwartet worden. Allein in Brüssel wurden am Mittwochabend rund 100 Menschen festgenommen - wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Beschädigung von zwei Polizeifahrzeugen und Besitz von verbotenen Feuerwerkskörpern. Dies berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei.

Der Verkehr in Teilen der Innenstadt sei vorsorglich gesperrt worden. Auch in Antwerpen sei es zu Zusammenstößen gekommen. Hier seien ebenfalls mehrere Menschen festgenommen worden. Auf Bildern aus der belgischen Hauptstadt aus der Nacht waren zahlreiche Polizisten in Kampfmontur und brennende Müllhaufen zu sehen. Fotos von Belga zeigten aber auch Anwohner, die noch am Abend damit begannen, die Straßen von Unrat zu säubern. Lesen Sie hier: Kann die WM das Leben der Wanderarbeiter verbessern?

Frankreich: Jugendlicher stirbt am Rande von WM-Feier

Im französischen Montpellier starb ein 14-Jähriger am Rande einer WM-Feier. Der Jugendliche wurde von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Der Fahrer habe nach dem Unfall am Mittwochabend die Flucht ergriffen, teilte die Präfektur mit. Sein Auto sei aber bereits in der Nähe des Unfallortes sichergestellt worden und werde jetzt untersucht. Der Jugendliche wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus gebracht. Er starb kurz nach der Aufnahme in der Klinik.

Wie der Sender RTL berichtete, deuteten Videos in den sozialen Netzwerken darauf hin, dass Jugendliche zunächst eine Fahne des Autofahrers abgerissen hätten. Daraufhin habe dieser beschleunigt und einen der jungen Leute erfasst. Bestätigungen dafür gab es zunächst nicht.

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Nach dem Sieg Frankreichs gab es im ganzen Land Jubelpartys. Tausende Menschen feierten in verschiedenen französischen Städten. Die Jubelpartys blieben meist friedlich, die Behörden berichteten in der Nacht nur von vereinzelten Zusammenstößen. Weil im Vorfeld massive Ausschreitungen nach Ende des WM-Spiels befürchtet worden waren, hatte die französische Polizei ihr Sicherheitsaufgebot massiv verstärkt. Allein im Großraum Paris waren 5000 Beamte im Einsatz. Dort nahm die Polizei am Rande der Feiern 115 Menschen fest. Unter ihnen war nach Angaben aus Polizeikreisen eine Gruppe von rund 40 Menschen, die den Ultrarechten im Land nahestehen. Auch interessant: WM in Katar: So diskriminiert das Emirat jüdische Fans

In Berlin sei die Stimmung insgesamt ruhig geblieben, die meisten Menschen seien nach dem Spiel schnell nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Man sei auf einen größeren Einsatz vorbereitet gewesen - vor allem für den Fall eines Sieges der marokkanischen Mannschaft. Im Stadtteil Berlin-Neukölln hatten Fans ein kurzes Feuerwerk gezündet.

Ein dpa-Reporter vor Ort berichtete von stolzen Fans angesichts der Leistung des Teams, das bei der WM in Katar überraschend bis ins Halbfinale gekommen war. Die Niederlage gegen Frankreich beendete allerdings die Finalträume der Marokkaner, die als erstes afrikanisches Team bei einer WM die Runde der besten Vier erreicht hatten. (fmg/dpa/afp)