Berlin. Jedes Jahr ruft die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" Bürgerinnen und Bürger zu Spenden auf. Es handelt sich um die weltgrößte Geschenkaktion für Kinder in Not. Mitmachen kann jeder, sie richtet sich sowohl an Unternehmen, Gruppen als auch einzelne Privatpersonen. International ist die Spendenaktion unter dem Namen "Operation Christmas Child" bekannt. Allerdings steht die Aktion auch immer wieder massiv in der Kritik.
Der Geschäftsmann Dave Cooke hatte die Aktion 1990 ins Leben gerufen. 1993 stieg die christliche US-Hilfsorganisation Samaritan's Purse ein und übernahm die Organisation. Vorsitzender von Samaritan's Purse ist Franklin Graham, Sohn des bekannten US-Evangelikalen Billy Graham.Seither wurden an Weihnachten weltweit über 186 Millionen Kinder in über 150 Ländern erreicht, darunter welche im deutschsprachigen Raum, in den Vereinigten Staaten, Australien und Neuseeland, Kanada, Großbritannien, Spanien und Finnland.
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"Weihnachten im Schuhkarton": So erfolgreich ist die Aktion
Die Spendenaktion gehört zu den erfolgreichsten ihrer Art. Über die vergangene Saison berichtet Samaritan's Purse auf der eigenen Webseite folgendes:
- 10.505.155 Schuhkartons wurden weltweit im Jahr 2021 gepackt.
- 389.331 Schuhkartons wurden im deutschsprachigen Raum gepackt, davon 12.685 Online-Schuhkartons.
- 340.275 Schuhkartons wurden in Deutschland gepackt.
- 27.658 Schuhkartons wurden in Österreich gepackt.
- 4.183 Schuhkartons wurden in der Schweiz gepackt.
- 1.728 Schuhkartons wurden in Liechtenstein gepackt.
- 2.802 Schuhkartons wurden in Südtirol gepackt.
Spendenaktion zu Weihnachten: So können Sie mitmachen
Falls Sie Interesse daran haben, bei der Aktion mitzumachen, müssen Sie nur wenige Schritte beachten.
- Schuhkarton dekorieren: Damit aus einem einfachen Schuhkarton ein Geschenkpaket wird, sollte es auch so aussehen: Bekleben Sie Deckel und Unterteil eines Schuhkartons mit Geschenkpapier. Alternativ bietet Samaritan's Purse auch Boxen an.
- Empfängerkind wählen: Nun müssen Sie Geschlecht und Alter des Empfängerkindes wählen. Dazu kleben Sie das passende Etikett auf den Karton und kreuzen die entsprechende Altersgruppe an.
- Schuhkarton packen: Jetzt dürfen Sie das Päckchen befüllen. Als Geschenkideen empfiehlt die Organisation Kleidung, Kuscheltiere, Hygieneartikel, Spielzeug, originalverpackte Süßigkeiten, Schulmaterialien, persönliche Grüße und ein Foto von Ihnen. Wichtig: Gebrauchte Geschenke jeder Art werden nicht akzeptiert. Alle Pakete werden einer Kontrolle unterzogen.
- Päckchenspende überweisen: Die Organisation bittet um eine Spende von zehn Euro pro beschenktem Kind. Die Spende kann online oder bar bei der Paketabgabe erfolgen.
- Abgabe: Ihr Päckchen können Sie bei einer von zahlreichen Abgabestellen abgeben oder per Post verschicken. Wichtig: Päckchen für das anstehende Weihnachtsfest können seit Mitte November nur noch auf dem Postweg empfangen werden. Die Schuhkartons aus Deutschland müssen bis 12. Dezember bei folgender Adresse eintreffen: Deutschland: Samaritan's Purse e.V., Haynauer Str. 72 A, 12249 Berlin.
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"Weihnachten im Schuhkarton": Massive Kritik an der Aktion
Obwohl die Aktion jährlich Erfolge verbuchen kann, steht sie auch immer wieder in der Kritik. Zum einen wird kritisiert, dass Kindern in Not nur kurzzeitig geholfen wird, sich auf lange Sicht aber nichts an deren Lebensbedingungen ändere.
Weiter wird vor allem kritisiert, dass bei der Aktion aggressiv missioniert werde. Die evangelikale, überkonfessionell-christliche Hilfsorganisation entgegnet: "Genauso wie hierzulande Kirchen zu Weihnachtsfeiern und -gottesdiensten alle Bürger einladen und dabei über den Hintergrund des christlichen Festes informieren, bietet 'Weihnachten im Schuhkarton' dieselbe Möglichkeit." Anders als behauptet, werde allerdings keine christliche Literatur zu den Päckchen hinzugefügt. Zudem sei die Aktion konfessionell ungebunden.
Franklin Graham, Vorsitzender von Samaritan's Purse, fiel in den vergangenen Jahren allerdings durch antiislamische Äußerungen auf. Kritiker berichten von Konflikten bei den evangelikalen Missions-Aktivitäten der Organisation in islamisch geprägten Ländern, etwa dem Irak. Lesen Sie auch: Pakete vor Weihnachten: DHL warnt vor einer Bezahlmethode (day)
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.