Feiertage

Weihnachtsbaum-Alternativen: Nachhaltige Ideen im Netz

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Sebastian Kohler
Scholz spart Strom beim Weihnachtsbaum

Scholz spart Strom beim Weihnachtsbaum

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt... Aber nicht zu lange. Olaf Scholz hat seinen ersten Weihnachtsbaum als Bundeskanzler überreicht bekommen. Die Fichte aus Brandenburg steht im Ehrenhof des Kanzleramts. Sie soll um Strom zu sparen nur vier Stunden am Tag beleuchtet werden: von 16 bis 20 Uhr.

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Der Weihnachtsbaum gehört für viele zum Fest dazu. Doch es muss nicht immer eine echte Tanne sein. Auf Instagram gibt es Alternativen.

Berlin. Auf einer Fläche von etwa 15.900 Hektar werden jedes Jahr in Deutschland Weihnachtsbäume im Eilverfahren hochgezogen. Sie werden gefällt und in Wohnzimmern geschmückt. Diese Zahl hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Zusätzlich importiert Dänemark weitere 2,3 Millionen Nordmanntannen, Fichten und Kiefern ins Bundesgebiet.

Weil die Tradition zu Weihnachten aufgrund intensiver Aufzucht nicht nur viele Ressourcen verschlingt, sondern bei Meterpreisen zwischen 20 und 27 Euro auch den Geldbeutel belastet, suchen viele Menschen nach Alternativen. Von schlicht und praktisch bis oppulent und exotisch bietet sich ein ganzes Spektrum an Ideen für mehr Nachhaltigkeit.

Weihnachtsbaum selbstgemacht: Zweige, Bücher, Papprollen

Selbst ist der Mann. Und natürlich die Frau. Nach diesem Prinzip bietet sich eine Fülle an Möglichkeiten, dem alljährlichen Tannensterben ein Ende zu bereiten. Ideen dazu bietet das Internet in allen Formen und Farben. Ein Renner ist der selbstgebastelte Baum aus Stöcken und Zweigen. Im Wald aufgesammelt und mit einigen Handgriffen zusammengefügt, verfügt diese Version der Christbaumalternative über den Vorzug, quasi null Emissionen zu produzieren und gleichzeitig beim herkömmlichen Material zu bleiben: Holz.

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Ob mit Fäden gebunden, mit Leim geklebt oder mit Nägeln gehämmert, bleibt dabei dem Geschick des Schöpfers überlassen. Dank des Waldspaziergangs und der Bastelstunde ist diese Möglichkeit gut für Familien geeignet. Wem der Aufwand zu groß ist, kann sich einen Weihnachtsbaum einfach mit Haushaltsgegenständen errichten. Bücherstapel, Pyramiden aus Papprollen oder Tannenzapfen, die an eine spitz zulaufende Kartonsäule geklebt werden, sind dabei nur einige der Möglichkeiten für ein nadelfreies Weihnachtsfest.

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Spektakuläres gibt es dieses Jahr auf dem Campus der Universität Wien zu bestaunen. Hunderte Schlitten wurden hier zu einem CO2-neutralen Christbaum aufgetürmt.

Zimmerpflanzen: Rosmarin, Yucca-Palme oder Bonsai als Weihnachtsbaum

Wer sich bei Kälte, Matsch und Feuchtigkeit zum Christbaum-Händler verirrt, sieht oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Denn in den meisten Haushalten sind grüne Alternativen zuhauf vorhanden. Mit Christbaumkugeln lassen sich nämlich Zimmerpflanzen im Handumdrehen in ein festliches Gewand hüllen. Besonders geeignet ist dabei der Rosmarin. Mit seinen grünen Nadeln erinnert er optisch an den Klassiker. Außerdem verströmt er einen angenehmen Duft. Der Clou: Rosmarin ist das perfekte Gewürz für die Ofenkartoffeln zum Weihnachtsbraten.

Noch exotischer als das mediterrane Immergrün sind Zimmerpalmen. Yucca-Palme, Glückskastanie und oder Goldfruchtpalme gehören bei vielen Menschen zum Inventar. Mit einer Lichterkette und papierenen Weihnachtsengeln verziert, taugen auch sie als Christbaumersatz.

Metall: Langlebig und vielseitig

In Schmuck-, Deko-, und Einrichtungshäusern sind sie schon lange ein gewohnter Anblick: Spitz zulaufende Metallgestänge. Weil sie nicht nur langlebig, sondern auch stabil sind, können Freigeister sich hier ausleben. Ob klassische Christbaumkugeln, eine Miniatur-Eisenbahn oder eine Armee aus Weihnachtskobolden, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Besonders heimelig sind christbaumförmige Teelichthalter.

Bretter, Latten, Tafeln: Zweidimensional bedeutet platzsparend

Wer in den eigenen vier Wänden mit Platzmangel zu kämpfen hat, kann statt einer fülligen Nordmanntanne auf Zweidimensionales setzen. Besprühte oder bemalte Paletten könnten hier die Antwort sein, täglich neue Weihnachtsmotive versprechen Kreidemalereien auf einer Schiefertafel. Noch authentischer sind auch hier Zweige aus dem Wald, die mit stabilem Garn zu einer Art Strickleiter gebunden werden.

Regale: Gestapelte Geschenke

Auch sie haben in den letzten Jahren Einzug in deutsche Wohnzimmer gehalten: Regale in Tannenform. Ob hölzern oder metallen bieten sie Ablagemöglichkeiten für allerhand Tand. Am schönsten sind die Regale aber an Heiligabend, wenn neben Weihnachtskrippe, Lametta und Kerzenschein auch Geschenke aufgestapelt sind. Wer kein konisches Regal zur Hand hat, kann sich rustikal mit einer Klappleiter behelfen. Aber Vorsicht beim Abbau, es herrscht Klemmgefahr für die Finger.

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Dass es nicht nur besinnlich werden muss in der Heiligen Nacht, offenbart dieser Post auf Instagram. Während die Grundfarbe grün passt, sollte beim Genuss auf die richtige Dosis geachtet werden.

Pappkarton und Papier: Ostasiatische Faltkunst

Ein Trend aus Japan schwappt zur Weihnachtszeit auch in deutsche Haushalte. Als Orgiami bezeichnet man die Faltkunst, mit der farbiges Papier seit Jahrhunderten kunstvoll in Form gebracht wird. Zu Nutze machen sich das mittlerweile auch Bastelfreunde in der Deutschland. Von Miniaturbäumchen bis hin zu wuchtigen, vielteiligen Papiergewächsen reicht das Sortiment. Wer weniger fingerfertig ist, kann sich Exemplare aus dem Netz bestellen. Zwei Dinge sind hierbei aber zu beachten: Wegen akuter Brandgefahr sollten keine Kerzen angeheftet werden. Außerdem müssen für das Ausgangsmaterial ebenso Bäume gefällt werden, wie für die herkömmliche Nordmanntanne.

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.