Berlin/London. Er war der ewige Prinz – doch nun trägt er die Krone. Prinz Charles (73), der die Queen bei offiziellen Terminen seit Anfang des Jahres verstärkt vertreten hatte, ist jetzt König Charles III.
Charles war drei Jahre alt, als seine Mutter den Thron bestieg. 70 Jahre lang trug er den Titel des Thronfolgers – so lange wie kein Mitglied der königlichen Familie zuvor. In der Geschichte Großbritanniens gab es keinen König, der zum Zeitpunkt seiner Krönung älter war als er.
Die kommenden Tage werden in Großbritannien ganz im Zeichen der Trauer um die Queen und der Amtseinführung des neuen Königs stehen. So geht es für Charles weiter – ein Überblick.
Queen: Leichnam wird in Schottland aufgebahrt
Am Samstag wurde er offiziell zum König ausgerufen – mit einer feierlichen Zeremonie inklusive Fanfarenstößen. Sein Terminkalender in den kommenden Tagen ist prall gefüllt. Die erste Aufgabe des neuen Königs ist es, die neuntägigen Trauerfeierlichkeiten für seine Mutter zu leiten.
Nach der Proklamation folgt noch eine Krönung, der Termin dafür ist noch offen. Es kann dauern: Die Krönung von Elizabeth II. fand 1953 statt – 16 Monate, nachdem sie nach dem Tod ihres Vaters Königin geworden war.
Die Queen war am Donnerstag auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland gestorben. Der Leichnam wurde am Sonntag (11.9.) von dort zuerst in den Holyrood-Palast in Edinburgh, die Residenz der Königin in Schottland, überführt. In der schottischen Hauptstadt wurde der Leichnam anschließend in einer Kirche aufgebahrt werden. Am Montag (12.9.) fand eine Prozession zur St.-Giles’-Kathedrale mit anschließendem Gottesdienst mit Mitgliedern der königlichen Familie statt.
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Charles auf Trauerreise durch Großbritannien
Für Charles ging es dann auf eine Trauerreise durch die vier Landesteile des Vereinigten Königreichs, beginnend mit Schottland. Er nahm im schottischen Parlament einen Kondolenzantrag entgegen und an einem Gottesdienst teil.
Der Sarg wurde am Dienstag (13.9.) nach London übergeführt und blieb dort zunächst im Buckingham-Palast. Am Mittwoch (14.9.) wurde er vom Palast zum Parlamentsgebäude gebracht. Dort wird er vier Tage lang für die Öffentlichkeit zugänglich aufgebahrt bleiben. Hunderttausende Menschen werden dann in London erwartet.
Charles genehmigte bei seiner Proklamation einen zusätzlichen Feiertag für die Menschen in Großbritannien. Sie sollen das Staatsbegräbnis für die Queen am nächsten Montag (19.9.) vor Ort oder im TV verfolgen können.
Charles bereist das Commonwealth
Wird Charles den Anforderungen gewachsen sein? Der Adelsexperte und Buchautor Michael Begasse (56, „111 royale Momente für die Ewigkeit“) glaubt an die Qualitäten des neuen Königs: „Charles ist ein Bewahrer. Er wird den Job sehr gut machen.“ Auch seine Frau Camilla hält er für geeignet, ihre Aufgaben als „Queen consort“ auszufüllen. Sie habe sich den Respekt der Menschen verdient, so Begasse. Und zwar durch „Fleiß, Fleiß und nochmals Fleiß.“
Wenn Charles sich ans Amt gewöhnt hat, wird er wohl auf eine ausgedehnte Reise gehen. Denn er ist auch zum Oberhaupt des Commonwealth geworden, einer Vereinigung von 56 unabhängigen Ländern und 2,4 Milliarden Menschen. In 14 dieser Länder sowie in Großbritannien ist der König Staatsoberhaupt. Es wird erwartet, dass er sich in diesen Ländern persönlich vorstellen wird.
Vorname | Elizabeth Alexandra Mary |
Nachname | Mountbatten-Windsor |
Titel | Königin von Großbritannien, Nordirland und 14 weiteren souveränen Staaten |
Geboren | 21. April 1926 in London |
Gestorben | 8. September 2022 in Schottland |
Sternzeichen | Stier |
Partner | Prinz Philip |
Kinder | Prinz Charles, Prinz Andrew, Prinzessin Anne, Prinz Edward |
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.