Großbrände

Waldbrände in Brandenburg und Sachsen – Lage noch angespannt

| Lesedauer: 3 Minuten
Waldbrände: Das bedeuten die Gefahrenstufen

Waldbrände- Das bedeuten die Gefahrenstufen

Durch Hitze und Trockenheit steigt auch die Gefahr von Waldbränden. Um anzugeben, wie hoch die Waldbrandgefahr ist, gibt es fünf verschiedene Gefahrenstufen:

Beschreibung anzeigen

Weiterhin wüten massive Waldbrände in Brandenburg und Sachsen, erste Evakuierungen wurden aufgehoben. Doch die Lage bleibt dramatisch.

Berlin. Von der extremen Trockenheit begünstigte Waldbrände lassen Einsatzkräfte in Brandenburg und Sachsen nicht zur Ruhe kommen. In Brandenburg dehnte sich das Feuer in der Nacht zu Dienstag bei Rehfeld im Süden des Bundeslandes auf eine Fläche von 800 Hektar aus, im Laufe des Dienstags dann auf 850 Hektar. Das teilte der Landkreis Elbe-Elster mit. Die Lage sei „sehr angespannt“ und der Brand noch nicht unter Kontrolle, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen.

Zwischenzeitlich mussten rund 600 Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Am Dienstagmittag dann die erste Lockerung. Im Waldbrandgebiet im Süden Brandenburgs ist die Evakuierung von zwei Ortschaften aufgehoben worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Rehfeld und Kölsa können zurück in ihre Wohnungen, sagte eine Sprecherin des Landkreises Elbe-Elster. Für die Ortschaft Kölsa-Siedlung bleibe jedoch die Evakuierung bestehen.

Löschversuche: Gefahr durch Munition im Waldbrandgebiet

Erschwert wird die Löschaktion durch weitere Gefahren auf der Brandfläche. Das Waldbrandgebiet im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis ist teilweise munitionsbelastet. Die Feuerwehren könnten in diesem Bereich nicht auf die brennende Fläche. Es muss von außen und aus der Luft gelöscht werden. Dafür sind auch Hubschrauber im Einsatz. Insgesamt kämpfen am Dienstag 350 Einsatzkräfte gegen den Großbrand in der Größe von fast 1200 Fußballfeldern.

Laut Waldbrandexperten Philipp Haase unterscheidet sich dieser Waldbrand von anderen Bränden im Land. "Wir reden hierbei von einem Baumkronenbrand, das Feuer läuft von Krone zu Krone und findet sehr viel brennbares Material wie Nadeln“. Das Feuer brenne über den Spitzen der Bäume in einer Höhe von bis zu 25 Meter. Dort seien die Windgeschwindigkeiten auch höher als am Waldboden, die Flammen könnten sich schneller ausbreiten, so Haase. Für das Gebiet bedeute das einen "Totalverlust" der Bäume.

Waldbrände in Brandenburg: Mehrere Einsatzkräfte verletzt

In Rehfeld sei die Lage aufgrund starken Windes sehr unübersichtlich gewesen, sagte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte Philipp Haase schon am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Seinen Angaben zufolge stand auch eine Windkraftanlage innerhalb der Brandfläche. Für Dienstag seien unter anderem Hubschrauber der Bundeswehr angefordert worden, sagte Haase.

Mindestens sieben Einsatzkräfte sind bei den Löscharbeiten verletzt worden, sechs von ihnen wurden demnach ins Krankenhaus gebracht, teilte der Landkreis mit. Zudem sei eine Ferkelzuchtanlage abgebrannt, viele Tiere seien verendet. Lesen Sie auch: Waldbrände in Europa – Das sind die häufigsten Ursachen

Waldbrand: Feuer in Sachsen durch Wind begünstigt

Auch im Nationalpark Sächsische Schweiz weitete sich ein Waldbrand aus, der in Tschechien ausgebrochen war. Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau löste das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus, wie ein Sprecher am Abend mitteilte.

Am Dienstagmorgen seien noch 136 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher des Landkreises. Ein Hubschrauber sollte am Morgen die Lage erkunden. „Unser großes Problem ist der Wind“, sagte ein Sprecher des Landratsamts Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit Blick auf die Ausbreitung des Feuers. Auch interessant: Braucht Deutschland jetzt Löschflugzeuge?

Während am Montag in einigen Teilen Deutschlands – vor allem im Osten – noch höchste Waldbrandgefahr geherrscht hatte, sollte diese am Dienstag laut Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sinken.

Lesen Sie weiter: Teneriffa brennt – Spaniens schlimmste Feuer aller Zeiten

Text erschien zuerst auf morgenpost.de.

( (dpa/lgr) )