Berlin. Hardy Krüger ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Er war einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler der 50er- und 60er-Jahre.
Hardy Krüger ist tot: Der Schauspieler starb im Alter von 93 Jahren
Der Schauspieler spielte in Dutzenden Filmen mit
Krüger stand mit Stars wie Claudia Cardinale, Sean Connery oder Orson Welles vor der Kamera
Das andere Deutschland mit einem jungen, unverbrauchten Gesicht. Auch dafür stand Hardy Krüger nach dem Ende der barbarischen Nazi-Diktatur. Seine blauen Augen – einst hatten sie etwas Lausbubenhaftes, immer etwas Warmes. Dazu diese sonore Stimme, die mit dem Alter immer wärmer zu werden schien.
Sie ist nun für immer verstummt. Der Schauspieler und Schriftsteller starb im Alter von 93 Jahren in Palm Springs in Kalifornien. Bleiben werden von Franz Eberhard August, wie der 1928 im Berliner Wedding geborene Krüger eigentlich hieß, nicht nur seine etwa 75 Filme und seine zahlreichen Bücher, sondern auch sein Engagement als Bürger, etwa als Mitgründer der Initiative „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“.
International bekannt: Hardy Krüger spielte sogar an der Seite von John Wayne
Ein Entdecker, ein neugieriger Menschenfreund war der spätere Kosmopolit Zeit seines Lebens. In den frühen 50er-Jahren hierzulande ein Teenageridol avancierte Krüger zu einem der wenigen internationalen Filmstars aus Deutschland.
Seinen Durchbruch feierte er als deutscher Fliegeroffizier Franz von Werra im britischen Kriegsfilm „Einer kam durch“ (1957). In der Abenteuerkomödie „Hatari!“ streifte Krüger mit John Wayne durch Ostafrika, in den Kriegs- und Söldnerfilmen „Die Brücke von Arnheim“ und „Die Wildgänse kommen“ spielte der Deutsche in den 70ern mit Stars wie Sean Connery und Anthony Hopkins sowie Richard Burton und Roger Moore.
In den 1980ern zog sich Krüger mehr und mehr aus dem Schauspielgeschäft zurück und arbeitete stattdessen als Schriftsteller und moderierender Filmemacher. Im Fernsehen schuf er als „Weltenbummler“ mit der gleichnamigen ARD-Reihe einen Klassiker. Für sein Buch „Eine Farm in Afrika“ hatte er – inspiriert von der Tierwelt und der Landschaft bei den Dreharbeiten zu „Hatari!“ – schon zuvor mit dem Schreiben begonnen.
In „Was das Leben sich erlaubt“ (2016) schildert er seine Kindheit in Nazi-Deutschland. Bereits als Fünfjähriger war er 1933 von seinen Eltern in die braun-schwarze Uniform des Deutschen Jungvolks gesteckt worden – am Ende des Zweiten Weltkriegs war er dann zum überzeugten Nazi-Gegner geworden. 1936 sah er im Berliner Olympiastadion zum ersten Mal in seinem Leben einen schwarzen Menschen. Ein Schlüsselerlebnis. „Ich habe meinen Vater gefragt, warum der Führer ihm nicht die Goldmedaillen gibt.“
Im Krieg musste er töten
Als Hitler eine ganze Division von 16-Jährigen aufstellen ließ, ging es auch für Hardy Krüger ums bloße Überleben. Krüger schilderte die Auseinandersetzung mit einem flämischen SS-Offizier. „Da war ich schneller als er. Deshalb hab ich überlebt und er nicht“, sagte Krüger. Es war das erste und einzige Mal, dass er einen Menschen tötete. „Er hatte schon einen Freund von mir erschossen, und ich wäre der Nächste gewesen...“
Der Krieg blieb in seiner Arbeit präsent, etwa als Feldmarschall Erwin Rommel im US-Mehrteiler „Der Feuersturm“. Im Norddeutschen Rundfunk präsentierte er von 1987 bis 1995 als „Weltenbummler“ spektakuläre Gegenden in einem persönlichen Reisetagebuch.
Zum letzten Mal stand er 2011 für das Melodrama „Familiengeheimnisse“ vor der Kamera, das von Kritikern jedoch verrissen wurde. Danach schrieb Krüger, der seit 1978 in dritter Ehe verheiratet war, mehrere Romane.
Nach langer Pause war er 2011 wieder als TV-Schauspieler zu sehen, später konnte er den Rollen aber nichts mehr abgewinnen. Dafür aber nach wie vor dem Reisen: „Reisen ist mein Leben“, sagte er einmal. Krüger hinterlässt drei Kinder aus seinen ersten beiden Ehen. Sohn Hardy jr. und Tochter Christiane sind ebenfalls Schauspieler.
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