Caroline von Monaco: Kaum Auftritte – Rätsel um ihren Mann Ernst August von Hannover
Adel
Caroline von Monaco: 65. Geburtstag – Feier ohne ihren Mann
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Oliver Stöwing
Caroline von Hannover, so ihr eigentlicher Name, im Juli beim Sommerkonzert des Roten Kreuzes Monaco.
Foto: ABACAPRESS.COM / pa
Caroline wird 65: Die pflichtbewusste Prinzessin von Monaco feiert Geburtstag – und hält die Fäden des Fürstentums fest in der Hand.
Monaco.
Sie gilt als die heimliche First Lady Monacos: Prinzessin Caroline
Doch die Schwester von Fürst Albert ist längst nicht mehr so präsent wie früher – dennoch zieht sie im Hintergrund weiter die Fäden
Am Sonntag wird sie 65 Jahre alt: Dass ihr Mann Prinz Ernst August von Hannover zu ihrer Geburtstagsfeier kommt, ist unwahrscheinlich
„Mama Caroline“ nennen Kinder im Kongo die wohltätige Prinzessin Caroline von Monaco. Offiziell anreden lässt sie sich ansonsten aber mit „Königliche Hoheit“. Zwar ist es ihr jüngerer Bruder Albert (63), der über den zwischen Seealpen und Mittelmeer gequetschten felsigen Bonsaistaat Monaco herrscht. Doch die Prinzessin ist mit Prinz Ernst August von Hannover (67) verheiratet, dem Urenkel von Kaiser Wilhelm.
Am Sonntag wird sie 65 Jahre alt. Dass ihr Mann zu ihrer Geburtstagsfeier kommt, ist unwahrscheinlich. Seit Jahren wurde Caroline nicht mehr mit ihm gesehen.
Und auch mit keinem anderen Mann. Männer brachten schließlich genug Drama in ihr Leben: Ihre überstürzte Ehe als rebellische 21-Jährige mit dem 17 Jahre älteren Playboy Philippe Junot zerbrach nach zwei Jahren. Das Rennboot ihres zweiten Mannes Stefano Casiraghi zerschellte 1990 an einem Felsen vor der Côte d’Azur. Mit 33 stand sie als Witwe da – und ihre drei Kinder ohne Vater.
Und Nummer drei, Ernst August, fühlte sich durch seinen Adel zu nichts verpflichtet, pöbelte, prügelte und prozessierte. Ihre Liebe gilt nun nur noch ihren Kindern und ihrer Heimat. Was ihr Beruf sei, wurde sie einmal gefragt. „Ich arbeite für mein Land“, so die Antwort.
Mehr denn je füllt sie derzeit inoffiziell das Amt der First Lady aus: Alberts Frau Charlène kann ihren Aufgaben aufgrund von Erschöpfung und Erkrankung nicht nachkommen. Caroline, von ihrem Vater Fürst Rainier und ihren Gouvernanten zu „Pflichtbewusstsein, Gehorsam und Schuldgefühl“ erzogen, ist zur Stelle, besucht Krankenpflegerinnen oder die Feuerwehr und begrüßt Staatsgäste im Palast.
Auch wenn am 27. Januar zu Ehren der Schutzheiligen Sainte Dévote ein Boot vor der Kapelle angezündet wird, wird sie ihren Bruder begleiten. Und sie kümmert sich um dessen Zwillinge Jacques und Gabrielle (7), solange deren Mutter in einer Schweizer Klinik behandelt wird.
Schon nach dem Unfalltod ihrer legendären Mutter Grace Kelly 1982 übernahm sie die Rolle der First Lady. „Ich erfülle nur meine Pflicht und warte darauf, dass mein Bruder heiratet“, erklärte sie damals bescheiden. Dann nämlich wäre dessen Frau für die repräsentativen Aufgaben zuständig. Doch erst fast 30 Jahre später, im Alter von 53 Jahren, gab Fürst Albert II. der Ex-Schwimmerin Charlène Wittstock das Jawort.
Als Landesmutter blieb sie hinter den hohen Erwartungen zurück. Von Caroline, so berichten Insider, gab es wenig Unterstützung. Charlène wiederum blieb dem Rosenball, dessen Schirmherrin Caroline ist, immer wieder fast demonstrativ fern.
Monaco wird immer mehr wie Dubai
Das Wohltätigkeitsfest hatte ihre Mutter Fürstin Gracia Patricia 1954 ins Leben gerufen. Und so steht der Rosenball wie Caroline selbst für die diskrete Eleganz des alten Monte Carlo, als noch König Hussein oder Gary Grant auf einen Jetlag vorbeischauten und ihr bester Freund Karl Lagerfeld in der Villa Vigie oberhalb des Monte Carlo Beach Clubs residierte.
Was sie von der aktuellen Dubaiisierung Monacos hält – von Protzpartys und Selfie-Sausen, auf denen niemand mehr Französisch versteht, vom Abriss des Art-Déco-Palastes Sporting d’Hiver zugunsten des Shoppingcenters One, von neuen Veranstaltungen wie dem Influencer Award oder von deutschen Tagestouristen, die glauben, die Reality-TV-Darsteller Geissens seien das Fürstenpaar von Monaco – man kann es nur erahnen. Sie ist klug genug, sich nicht einzumischen. Monaco muss mit der Zeit gehen, wenn es bestehen will.
Schließlich sind es auch Carolines eigene Kinder, die den Mythos Monaco in die nächsten Generationen tragen. Andrea (37), Charlotte (35) und Pierre (34) haben allesamt in reiche, berühmte oder adelige Familien eingeheiratet und schenkten ihr bisher sieben Enkel. Der 65 wird die Kunstmäzenin mit Fassung begegnen. Botox ist in Monte Carlo leichter zu bekommen als ein Sandwich – doch Caroline macht da nicht mit. Den Bob trägt sie neuerdings in ehrenvollem Grau.
Rote Teppiche meidet Caroline: „Wenn es nach mir ginge, würde ich den ganzen Tag Reitkleidung tragen“, sagt sie. Das Londoner Hochglanzmagazin „Tatler“ ist begeistert: „Die De-facto-Matriarchin hat ihr Alter auf die würdevollste mögliche Weise angenommen.“