Berlin. Der Klimawandel befeuert Extremwetterlagen. Experten befürchten, dass Ereignisse wie die jüngsten Unwetter und Hochwasser künftig häufiger auftreten könnten. Gerade Starkregen ist tückisch, weil er oft sehr plötzlich kommt. Deshalb ist es empfehlenswert, vorbereitet zu sein. Wir haben nützliche Tipps gesammelt.
Wachsam sein und Vorbereitungen treffen
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät dazu, stets wachsam zu sein. Über die Warn-App Nina, Radio und Internet kann man aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen verfolgen. Informationen zu Hochwasserständen gibt es bei den Hochwasserzentralen der Länder.
Auch wenn noch keine konkrete Warnung vorliegt, sollte man sich zudem laut BBK Gedanken über diese Frage machen:
- Wie und wohin kann ich Kranke und Hilfbedürftige im Ernstfall evakuieren?
- Wie bringe ich meine Haustiere in Sicherheit?
- Gibt es Möglichkeiten, sich mit Nachbarn abzusprechen, wenn das Telefonnetz ausfällt?
- Wie können sich Nachbarn gegenseitig warnen?
Kurz vor dem Hochwasser Sicherheitsmaßnahmen treffen
Wenn ein Hochwasser unmittelbar bevorsteht, sollte man schnell handeln. Das BBK rät, zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zu kaufen. Wertgegenstände sollten in die oberen Stockwerke gebracht werden, damit das Wasser sie nicht erreichen kann.
- Interaktive Karte: So trifft der Klimawandel Ihre Gegend
Außerdem wichtig:
- Stellen Sie sicher, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können
- Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser. Dazu können Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren
Unter Umständen kann die Extremlage länger andauern - und Betroffene stecken fest. Für diesen Fall sollten Sie sich rüsten. Das BBK rät, Folgendes unbedingt im Haus haben:
- Ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser
- Ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio
- Eine Taschenlampe
- Einen Campingkocher
- Eine Campingtoilette
Es kann passieren, dass Flutopfer evakuiert werden müssen. Deshalb sollte man laut BBK im Ernstfall eine Mappe mit den wichtigsten Dokumenten - unter anderem Familienurkunden, Einkommensbescheinigungen, Zeugnisse, wichtige Verträge und Testament - bei sich tragen.
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Außerdem sollte ein gepackter Notrucksack bereitstehen: Ins Notfallgepäck gehören zum Beispiel persönliche Medikamente, Erste-Hilfe-Material, Verpflegung für zwei Tage und Wasser, Hygieneartikel und eine Schutzmaske.
Vorsorge: So macht man das Haus hochwasserfest
Damit es gar nicht erst zu massiven Schäden kommt, können sich bauliche Maßnahmen lohnen. Dafür sollte man am besten zunächst eine Bestandsaufnahme machen:
- Wo liegen die Schwachstellen des Hauses?
- Steht es beispielsweise an einem Hang, sodass sich bei Starkregen Wassermassen sammeln und hineinlaufen würden?
- Gibt es Makel am Dach oder an der Bausubstanz?
Das Hochwasser Kompetenz Centrum (HKC) hat einen Fragebogen entwickelt, der bei einer ersten Einschätzung helfen kann.
Zu möglichen baulichen Vorsorgemaßnahmen gehört unter anderem die Abdichtung des Kellers und die Anbringung von Schutzelementen an Türen und Fenstern. Es kann sich auch lohnen, mobile Hochwasserschutzwände anzuschaffen.
Weitere Tipps des HKC für hilfreiche Baumaßnahmen:
- Sorgen Sie - je nach Grundstücksbeschaffenheit - für Bodensenken. Auf diese Weise kann sich das Wasser auf dem Grundstück verteilen und großflächig versickern
- Schaffen Sie Barrieresysteme, zum Beispiel Bodenschwellen. Das gilt insbesondere für Gebäude, die in Senken liegen
- Reinigen Sie regelmäßig Regenrinnen und -rohre
- Lassen Sie eine Rückstausicherung gegen aus der Kanalisation eindringendes Wasser einbauen
(kat)