Palma de Mallorca. Auf Mallorca verbreitet sich die indische Corona-Mutante - doch auf der Insel darf wieder gefeiert werden. Steigt das Corona-Risiko?
- Sorge auf Mallorca: Die indische Corona-Mutation hat die beliebte Urlaubsinsel erreicht
- Die Inzidenz auf Mallorca ist weiterhin niedrig - weitere Lockerungen sollen jetzt stattfinden
- Die Behörden auf Mallorca wollen eine Verbreitung der indischen Mutation unbedingt verhindern
Mallorcas Party-Meile an der Playa de Palma, das "Ballermann"-Viertel, ist nach monatelanger Coronapause wieder geöffnet. Das Kultlokal "Bierkönig" machte den Anfang, weitere Szenehäuser wollen folgen. "Der Ballermann ist zurück", titelte die deutschsprachige "Mallorca-Zeitung".
In den Bier- und Sangriaschenken in der Tourismushochburg S‘Arenal darf also wieder gebechert werden, wenn auch nur mit strengen Regeln: Die Gästezahl ist begrenzt und alle müssen gesittet am Tisch sitzen, damit die Stimmung nicht außer Kontrolle gerät.
"Möge bloß keiner über die Stränge hauen", kommentiert die "Mallorca Zeitung" den Neustart. So wie im vergangenen Sommer, als die Partylokale schon kurz nach der Wiedereröffnung wieder dichtmachen mussten, weil es nicht gelungen war, die bierselige Laune der Gästeschar zu zügeln und ohne Sicherheitsabstand und Maske gefeiert worden war.
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Mallorca: Feiern ist erlaubt, Tanzen aber nicht
Deswegen wird nun strenger kontrolliert. So dürfen im "Bierkönig" jetzt nur vier Gäste an einem Tisch sitzen, Tanzen ist verboten. Eingelassen wird nur, wer sich zuvor angemeldet hat und einen QR-Code zur Nachverfolgung vorweisen kann. Unter allen Umständen soll vermieden werden, dass nach einem katastrophalen Tourismusjahr 2020 auch die kommende Sommersaison wegen eines erneuten Coronarückfalls ins Wasser fällt.
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Deswegen wird den Partygästen derzeit um 23 Uhr der Zapfhahn zugedreht. Von Mitternacht bis sechs Uhr morgens gilt zudem eine Ausgangssperre. Es darf also wieder (im Sitzen) gefeiert werden, aber mit angezogener Handbremse.

Die indische Corona-Mutante hat Mallorca erreicht
Die neuste Nachricht von der Virusfront, dass nun auch auf Mallorca die ansteckende indische Variante gelandet ist, signalisiert, dass die Epidemie auf der Insel noch nicht vorbei ist. Obwohl Francina Armengol, die Ministerpräsidentin der Balearischen Inseln, versichert: "Wir sind eines der sicherste Reiseziele in Europa."
Mit einer 7-Tage-Häufigkeit von unter 20 Fällen pro 100.000 Einwohner ist das Infektionsgeschehen tatsächlich beruhigend niedrig. Und es ist Mallorca, das nun dem Massentourismus wieder die Tore öffnet, zu wünschen, dass dies auch so bleibt und sich die indische Mutante nicht weiter ausbreitet.
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Indische Virusvariante auf Mallorca bei routinemäßiger Kontrolle entdeckt
Bei den routinemäßigen Analyseproben in der vergangenen Woche fanden die Virologen acht Infektionsfälle mit der indischen Mutation B.1.617, die ähnlich wie zuvor die britische Variante von Wissenschaftlern als ansteckender eingeschätzt wird als die Virus-Urform. Alle acht B.1.617-Fälle stünden untereinander in Verbindung, sagte Mallorcas Chefvirologe Javier Arranz.
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Insgesamt drei Familien seien betroffen, alle seien in Quarantäne, den Patienten gehe es gut. Ob auch Urlauber unter den Infizierten sind, wurde nicht bekannt. Die B.1.617-Mutante war zuvor bereits in den meisten europäischen Ländern entdeckt worden.
Spanien hebt trotz Mutante Reisebeschränkungen für Großbritannien auf
Da sich die aus Indien stammende Mutation innerhalb Europas derzeit vor allem in Großbritannien ausbreitet, haben Deutschland und Österreich das Vereinigte Königreich zum Virusvariantengebiet erklärt und deswegen den Reiseverkehr mit britischen Airports weitgehend gestoppt.

Spanien machte derweil erstaunlicherweise genau das Gegenteil: Am Wochenanfang wurden sämtliche Reisebeschränkungen für aus Großbritannien landende Fluggäste aufgehoben: Bei dieser Entscheidung Madrids war ausschlaggebend, dass die britische Insel der wichtigste Reisemarkt für Spanien ist.
Für britische Reisende gilt nun also auf Mallorca und in ganz Spanien weder eine Quarantäne, noch eine Testpflicht. Ob dies angesichts der international befürchteten Ausbreitung der indischen Variante eine gute Entscheidung ist, wird man die nächsten Wochen sehen.
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