Waffengewalt

Schießerei mit Toten in Jersey: Antisemitischer Hintergrund?

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Bei einer Schießerei in Jersey sind sechs Menschen gestorben, auch ein Polizist. Der Bürgermeister glaubt an einen gezielten Angriff.

New Jersey. Die Schießerei nahe der US-Metropole New York dauerte Stunden – am Ende waren sechs Menschen tot. Wie US-Behörden am Dienstag (Ortszeit) mitteilten, kamen bei dem Vorfall in Jersey City im Bundesstaat New Jersey ein Polizist, drei Zivilisten und die beiden mutmaßlichen Täter ums Leben.

Der Bürgermeister der Stadt geht von einem gezielten Angriff auf einen jüdischen Laden aus. „Vergangene Nacht wurde nach einer umfassenden Überprüfung der Aufnahmen unserer Überwachungskameras deutlich, dass diese beiden Personen es auf das koschere Lebensmittelgeschäft abgesehen hatten“, schrieb Bürgermeister Steven Fulop am Mittwoch auf Twitter.

Demnach entwickelte sich danach die Schießerei mit zwei Polizisten, die sich zur selben Zeit nur eine Straße weiter aufgehalten hätten.

Begonnen hatte alles auf einem Friedhof, auf dem zwei Beamte in Zusammenhang mit einem Mordfall ermittelten. Ein Verdächtiger habe begonnen zu schießen und dabei einen Polizisten getötet. Den zweiten verwundete der Schütze, dann sei er geflohen.

Schießerei bei New York: Videos zeigen Szenen von vor Ort

Die beiden Verdächtigen suchten den Behörden zufolge in einem nahen Geschäft Zuflucht. Mit schwerem Gewehrfeuer hätten die Schützen die Polizisten empfangen, die mit Verstärkung kurz nach Mittag vor dem Laden eintraf.

Auf online kursierenden Videos waren laute Schüsse zu hören und über der Stadt kreisende Hubschrauber zu sehen. Zeugen berichteten von immer wieder einsetzenden Feuergefechten. Im Laufe der Schießerei seien ersten Ergebnissen zufolge schließlich drei Zivilisten in dem Laden und die beiden Angreifer getötet worden.

Tote in Jersey City: War es eine gezielte Attacke?

Ein Großaufgebot der Polizei riegelte die Straßen ab und brachte Menschen in Sicherheit. Am Ort wurden auch Beamte des FBI und Spezialeinheiten gesehen. Angrenzende Schulen waren sofort gesichert worden, sagte Bürgermeister Steven Fulop. Nach Angaben des Chefs der Polizei in Jersey City, Michael Kelly, dauerte es insgesamt vier Stunden, bis die Situation aufgelöst wurde.

Die Schießerei passierte in einem Stadtteil, in dem viele orthodoxe Juden leben; das Geschäft, in das die Schützen geflohen waren, war ein Laden mit koscheren Lebensmitteln. Hinweise auf einen Terror-Hintergrund gebe es aber nicht, hatte James Shea von der lokalen Behörde für öffentliche Sicherheit zunächst gesagt.

Präsident Trump nannte Schießerei „schrecklich“

US-Präsident Donald Trump nannte die Schießerei auf Twitter „schrecklich“: „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien während dieser sehr schwierigen und tragischen Zeit“. Auch New Jerseys Gouverneur Phil Murphy sprach den Opfern sein Beileid aus.

Die Ermittlungen am Tatort dauerten zunächst an. Jersey City liegt nur wenige Kilometer westlich von New York und wird von Manhattan durch den Hudson River getrennt.

Eine Google-Karte zeigt den Ort der Schießerei in New Jersey:

(dpa/moi)