Entdeckung

Eichhörnchen an Baum genagelt – Tierschützer suchen Täter

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Ein Eichhörnchen wurde in Brandenburg an einen Baum genagelt. (Symbolbild)

Ein Eichhörnchen wurde in Brandenburg an einen Baum genagelt. (Symbolbild)

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Ein Unbekannter hat angeblich ein Eichhörnchen an einen Baum genagelt, doch das Tier ist verschwunden. Tierschützer suchen den Täter.

Berlin. Es ist eine unglaubliche Entdeckung: In Bad Liebenwerda (Brandenburg) wurde offenbar ein Eichhörnchen gequält. Peta hat für Hinweise, die zum Täter führen, bereits eine Belohnung ausgelobt.

Eine junge Frau machte nach eigenen Angaben in dem Ort den Fund: Jemand hatte offenbar ein Eichhörnchen an den Pfoten an einen Baum genagelt. Es wirkt, als hatte es zu dem Zeitpunkt sogar noch gelebt. Denn an dem Baum sind Kratzspuren zu sehen. Es versuchte demnach wohl, sich zu wehren.

Am Mittwochmorgen habe Sue-Ann Eulitz die Entdeckung gemacht – „ich bin fassunglos“, sagte sie der Lokalzeitung „Lausitzer Rundschau“. Das Eichhörnchen habe „äußerlich völlig intakt ausgesehen“, entsprechend glaube sie nicht, dass es zum Beispiel vorher überfahren worden war.

Allerdings: Später sei das Tier verschwunden gewesen, untersucht werden konnte es also nicht. Die Polizei des Orts war am Sonntag für Rückfragen nicht zu erreichen – und offenbar zumindest an der Beseitigung nicht beteiligt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung wollten sich erst selbst ein Bild machen, bevor sie den Vorgang kommentieren, schrieb die „Rundschau“.

Eichhörnchen lebte wohl noch – Belohnung von Peta

Eulitz hatte Bilder ihrer Entdeckung auf Facebook gepostet: „Ich entschuldige mich im Voraus für meine Wortwahl, aber für solche ‘Menschen’ habe ich einfach keine anderen Worte mehr“, schrieb sie. Und wütete dann gegen die Täter, schrieb unter anderem: „Es zerreißt mir das Herz, wie manche Idioten so mit hilflosen Lebewesen umgehen können.“

Die Tierschutzorganisation Peta hat bereits eine Belohnung von 1000 Euro für Tipps ausgelobt, die zum Verantwortlichen führen. „Sollte der Täter das Eichhörnchen bei lebendigem Leib an den Baum genagelt haben, so muss er gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden“, heißt es in einer Mitteilung von Judith Pein im Namen von Peta.

Bei Facebook gibt es viele Kommentare des Entsetzens. Allerdings auch die Frage: Wer hat das Eichhörnchen dann entfernt, bevor es untersucht werden konnte?

Härtere Strafen für Tierquäler gefordert

„Wir fordern außerdem harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“ Denn Tierquälerei wird im juristischen Sinne oft als Sachbeschädigung ausgelegt.

Eine Belohnung hatte Peta auch ausgesetzt, nachdem ein Pferd vergewaltigt worden war. Auch der Fund einer sexuell missbrauchten Katze entsetzte viele. Ein Drama spielte sich auch im Harz ab: Hier wurden sechs Huskys vergiftet, zwei Tiere starben. (ses)