Konzert

Revolverheld kritisieren Gastgeberin von Thurn und Taxis

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Die Band Revolverheld hat bei den Schlossfestspielen in Regensburg politisch Farbe bekannt.

Die Band Revolverheld hat bei den Schlossfestspielen in Regensburg politisch Farbe bekannt.

Foto: Uli Deck / dpa

Die Band Revolverheld hat bei einem Konzert die Gastgeberin kritisiert: Gloria von Thurn und Taxis. Die Angegriffene blieb gelassen.

Berlin. Die Band Revolverheld hat sich bei einem Konzert politisch positioniert: Bei den Regensburgern Schlossfestspielen stellten sie entschieden gegen ihre Gastgeberin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis.

„Wir spielen hier auf dem Grund einer Frau, mit deren Werten wir überhaupt nicht übereinstimmen“, sagte Frontmann Johannes Strate bei dem Konzert am Sonntagabend unter Applaus, wie ein Video auf der Instagram-Seite der Band zeigt.

Die Band habe das Konzert im Vorfeld sehr kontrovers diskutiert. „Nächstenliebe bedeutet für uns, dass wir Menschen, egal, woher sie kommen, welche Herkunft sie haben, welche Hautfarbe sie haben, welcher Religion sie angehören, dass wir sie hier mit offenen Armen empfangen und nicht elendig im Mittelmeer verrecken lassen“, sagte Strate an die Adresse der Fürstin, die mit umstrittenen Aussagen wie „Der Schwarze schnackselt gern“ wiederholt Schlagzeilen machte. Die Seenotrettung im Mittelmeer läuft indes chaotisch, für Europas Versagen im Flüchtlingsdrama gibt verschiedene Gründe.

Revolverheld geht auf Nächstenliebe ein

Die Schirmherrin der Festspiele gilt als sehr konservativ und ebenso katholisch. Auch darauf gingen Revolverheld bei ihrem Auftritt ein: „Nächstenliebe bedeutet eben auch, dass wir den systematischen Missbrauch, der in der katholischen Kirche so lange stattgefunden hat, dass wir den nicht bagatellisieren, sondern dass wir die Opfer ernst nehmen“, erklärte die Band.

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Die Angegriffene selbst blieb gelassen. „Das sehe ich ganz locker“, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. „Wahrscheinlich haben sie sich das gut überlegt und gesagt, das müssen wir jetzt machen, wir sind schließlich Künstler. Und Gott sei Dank kann man heute noch seine Meinung sagen. Insofern können wir da ganz froh sein.“ (les/dpa)

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