Mordfall Peggy: Verdächtiger zieht Teilgeständnis zurück
Mord
Fall Peggy: Verdächtiger widerruft offenbar Teilgeständnis
17 Jahre nach der Ermordung von Peggy hat die Polizei einen Mann festgenommen. Er hatte vor drei Monaten ein Teilgeständnis abgelegt.
Bayreuth.
Der Tatverdächtige im Mordfall Peggy hat sein Teilgeständnis in dem Mordfall widerrufen. Nach Angaben seines Anwalts zog der 41-Jährige es zurück, wie der Bayerische Rundfunk (BR) am Mittwoch berichtete.
Vor drei Monaten hatte der Mann in einer Vernehmung zugegeben, die tote Neunjährige im Mai 2001 mit seinem Auto in den Wald gebracht zu haben. Er bestritt jedoch, das Mädchen getötet zu haben.
Die Polizei habe seinen Mandanten bei der Vernehmung im September stark unter Druck gesetzt, sagte der Anwalt dem Sender. „Er wollte irgendwann nur noch aus dieser Situation heraus und hat deshalb dann einfach das gesagt, was man von ihm hören wollte.“
Die Polizei in Bayreuth bestätigte am Dienstag, dass sie den Mann festgenommen hatte. Der 41-jährige Mann sei in Untersuchungshaft und bestreite den Tatvorwurf, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft. Zuvor war gegen ihn Haftbefehl erlassen worden.
Peggy seit 17 Jahren verschwunden
Der Verdächtige war 2001 erstmals ins Visier der Ermittler geraten. Damals soll er in angetrunkenem Zustand gesagt haben, dass er die Leiche des Mädchens vergraben habe. Er habe das leblose Kind von einem anderen Mann an einer Bushaltestelle übernommen, sagte der 41-Jährige.
Er habe noch versucht, das Mädchen zu beatmen – es dann jedoch in eine Decke gepackt, in den Kofferraum seines Autos gelegt und in den Wald gebracht. Er hatte den Ermittlern damals auch gesagt, wer der Mann an der Bushaltestelle angeblich war. Zu dieser Person wollten Staatsanwaltschaft und Polizei jedoch keine Angaben machen.
Am 7. Mai 2001 verschwand Peggy auf dem Heimweg von der Schule
15 Jahre später wurden Teile ihrer Leiche von einem Pilzsammler gefunden
Nach einem Teilgeständnis im September wurde nun ein 41-Jähriger festgenommen
Knochenfund 20 Kilometer von Heimatort entfernt
Einen Mord oder ein Tötungsdelikt habe der Mann stets geleugnet. Im September 2018 sagte der 41-Jährige dann aus, den leblosen Körper des Mädchens im Mai 2001 in einen Wald in Thüringen gebracht zu haben, wo Jahre später Knochen gefunden wurden.
Am 7. Mai 2001 war Peggy auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Gut 15 Jahre später – Anfang Juli 2016 – fand ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn in Thüringen – knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg in Oberfranken entfernt.