Waldbrand in Kalifornien: Promi-Ort Malibu in der Feuerhölle
Kalifornien
Waldbrand in Malibu: Promis fliehen vor den Flammen
| Lesedauer: 3 Minuten
Dirk Hautkapp
Die kalifornische Stadt Paradise ist zerstört. Mindestens 23 Menschen starben dort. Jetzt wütet das Feuer auch im Promi-Ort Malibu.
Washington.
Die Perspektive aus dem Hubschrauber, der über dem Meer den Pacific Highway bei Los Angeles entlangfliegt, hätte ebenso gut aus einem Hollywood-Katastrophenfilm stammen können: orangefarbene Feuerwalzen auf den Hügelkämmen und Rauchwolkentürme so weit das Auge reicht.
Vor den ersten winterlichen Regenfällen in Kalifornien hat eine Welle von sich ungewohnt schnell ausbreitenden Bränden den Bundesstaat an der Westküste der USA erschüttert, begünstigt von den tückischen Santa-Ana-Winden.
Betroffen sind auch die Reichen und Schönen. Sie mussten ihre Enklave Malibu am Pazifik verlassen. Für den transgender Reality-TV-Star Caitlyn Jenner, verbandelt mit dem Kardashian-Clan, heißt es nun: Wohnungssuche.
Anderen Stars aus Musik und Film erging es ähnlich und sie ließen es via soziale Medien wissen. Fernsehstar Charlie Sheen fahndete nach seinen Eltern Martin und Janet Sheen. Wenig später meldete sich der Vater (78): „Alles okay, werden die Nacht wohl in unserem Auto verbringen.“ Oscar-Preisträger Guillermo del Toro suchte dagegen nach Anteilnahme für sein Privatmuseum mit Exponaten aus Horrorfilmen. Es liegt in der Schneise der Flammen.
Etliche verbrannten in ihren Autos. Sie wollten vor den Flammen fliehen. 6700 Gebäude, meist Wohnhäuser, ein Krankenhaus, eine Tankstelle wurden in der Gegend zerstört. „Die Dimension der Zerstörung zerreißt einem das Herz“, so der Leiter des Rettungsdienstes.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief für die betroffenen Gebiete den Notstand aus; auch um schneller an Hilfen der Zentralregierung in Washington zu kommen. Von dort kamen allerdings von höchster Stelle zunächst nur Breitseiten. Präsident Donald Trump hatte die Schuldigen für die Katastrophe schnell bei den von ihm verhassten Demokraten ausgemacht, die in Kalifornien die politische Verantwortung tragen.
Streit über den Grund der Brände
„Schlechte Forstwirtschaft“ und Missmanagement seien der „einzige Grund“ für die Brände; trotz Milliardenhilfen aus Washington. Die Regierung in Sacramento müsse endlich „Abhilfe“ schaffen. Sonst werde er den Geldhahn zudrehen.
There is no reason for these massive, deadly and costly forest fires in California except that forest management is so poor. Billions of dollars are given each year, with so many lives lost, all because of gross mismanagement of the forests. Remedy now, or no more Fed payments!
Vor Ort war man „sprachlos über so viel Unverschämtheit und Rücksichtslosigkeit“, sagte ein Vertreter der Demokratischen Partei unserer Redaktion. Grund: Zu den häufigen Ursachen der Brände in Kalifornien gehören laut Experten brandanfällige Strommasten der großen Energieversorger, die bei großer Hitze oder Dürre Funkenflug erzeugen. Und ja: Die Masten sind aus Holz.