Jacksonville. In einem beliebten Einkaufszentrum in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida hat es am Sonntag eine Massenschießerei gegeben. Ein Mann schoss auf einem Videospiel-Turnier um sich und tötete zwei Menschen.
Auch der mutmaßliche Schütze selbst ist tot, wie die Polizei der Stadt am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte. Elf Menschen wurden verletzt. Neun von ihnen wurden von Schüssen getroffen, zwei weitere Personen zogen sich Verletzungen zu, als sie flüchteten.
Die Ermittler vermuten, dass es sich bei dem Schützen um einen 24-jährigen Weißen aus der rund 1000 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Baltimore handelt. Er sei wegen des Turniers in Jacksonville gewesen, sagte Sheriff Mike Williams. Das Motiv war zunächst unklar. Weitere Verdächtige gab es demnach nicht.
Lokalmedien zufolge verlor der Schütze bei dem Turnier und griff daraufhin offenbar andere Spieler an, bevor er sich selbst umbrachte.
Twitter-Video mit Schüssen und Schreien
Die Polizei suchte am Sonntag die Gegend ab. Das Gelände wurde weiträumig abgeriegelt. Viele Menschen hätten sich in dem Einkaufszentrum versteckt; diese wurden aufgerufen, den Notruf zu wählen und ihre Position zu melden.
Sheriff Williams sagte, der Vorfall habe sich in einem der Restaurants in dem Zentrum ereignet. Medienberichten zufolge fielen die Schüsse während eines „Madden 19“-Turniers, dabei messen sich Videospieler virtuell in einem American-Football-Spiel. Ein Vertreter eines professionellen Videospiel-Teams erklärte, einer seiner Spieler sei bei dem Turnier in Jacksonville gewesen, zum Glück aber nur leicht verletzt worden.
In einem Video, dass von dem Turnier stammen soll, hört man Schüsse und Schreie.
Diskussionen über Waffengesetze in den USA
Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum mit dem Namen „The Landing“ befindet sich im Zentrum der Stadt an dem St. Johns Fluss. Jacksonville liegt im Norden Floridas und hat rund 880.000 Einwohner. Der Bundesstaat war am 14. Februar Schauplatz eines Attentats mit 17 Toten. An der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland erschoss ein 19-Jähriger damals 14 Jugendliche und 3 Erwachsene.
Präsident Donald Trump stellte nach dem Massaker eine Verschärfung der Waffengesetze in Aussicht, rückte aber später wieder davon ab. Dafür wurde er scharf kritisiert.
Der Präsident wurde am Sonntag über den tödlichen Vorfall in Jacksonville unterrichtet, wie seine Sprecherin Sarah Sanders mitteilte. Eine Reaktion von Trump gab es zunächst nicht. (jha/dpa/rtr)