Behörden

Rheinland-Pfalz will „Schwer-in-Ordnung-Ausweis“ einführen

Die 14-jährige Hannah aus Pinneberg wollte keinen Schwerbehindertenausweis mehr haben. Sie schlug stattdessen einen "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" vor.

Die 14-jährige Hannah aus Pinneberg wollte keinen Schwerbehindertenausweis mehr haben. Sie schlug stattdessen einen "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" vor.

Foto: Screenshot / Twitter

Die 14-jährige Hannah hält nichts von ihrem Schwerbehindertenausweis. Sie schlug einen "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" vor – mit Erfolg.

Berlin.  Toller Erfolg für die 14-jährige Hannah aus Pinneberg: Das Mädchen mit Downsyndrom hatte sich im Oktober 2017 für einen „Schwer-in-Ordnung-Ausweis“ anstelle ihres Schwerbehindertenausweises stark gemacht – und jetzt will ein Bundesland das Dokument offiziell einführen.

Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ) berichtet, habe Rheinland-Pfalz eine spezielle Kartenhülle mit der Aufschrift „Schwer-In-Ordnung-Ausweis“ entwickelt. Sie könne ab sofort kostenlos beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung beantragt werden.

Auch Hamburg zeigt sich unbürokratisch

„Hierbei steht vor allem der Gedanke der Inklusion in die Gesellschaft, in der jeder Mensch respektiert wird und gleichberechtigt sowie selbstbestimmt an dieser teilhaben kann, im Vordergrund“, sagte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler der MZ.

Bereits im November hat das Hamburger Versorgungsamt dem Antrag eines Jungen stattgegeben. Er hatte nach dem großen Zuspruch, den Hannah in den sozialen Medien erfahren hatte, ebenfalls einen „Schwer-in-Ordnung-Ausweis“ gefordert. Der offizielle Schwerbehindertenausweis werde allerdings weiterhin benötigt, hieß es damals seitens der Behörde.

Hannah hatte in der Herbstausgabe des Magazins „Kids Aktuell“ ihren Wunsch gedichtet. Die Familie war von den Reaktionen „völlig überrumpelt“, wie ihre Mutter dem „Pinneberger Tageblatt“ sagte. Doch das nahm sie gerne in Kauf: „Für die Sache ist es aber etwas Gutes.“

(cho/dpa)