Berlin. Während Millionen Menschen in Deutschland friedlich Silvester gefeiert haben, ist es in Leipzig und anderen Städten zu Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte gekommen. In Sachsen kamen sogar Wasserwerfer zum Einsatz.
40 bis 50 Randalierer haben im Leipziger Stadtteil Connewitz Polizisten mit Böllern und Steinen beworfen. Über Lautsprecher hätten die Beamten die Angreifer verwarnt, erklärte die Polizei. Da sich diese weiterhin widersetzt hätten, habe man Wasserwerfer eingesetzt. Mehrere Personen wurden wegen schweren Landfriedensbruchs in Gewahrsam genommen.
Rettungskräfte in Berlin mit Schusswaffen bedroht
Bei Einsätzen in der Hauptstadt wurden Polizisten ebenfalls angegriffen. In Berlin-Schöneberg feuerte eine Gruppe von Menschen gezielt Raketen und Böller auf Beamten. Verletzt wurde dabei niemand. Die Besatzung eines Rettungswagens wurde am Neujahrsmorgen in Berlin von mehreren Männern mit Schusswaffen bedroht. Die Polizei musste den Sanitätern zur Hilfe kommen.
In Nordrhein-Westfalen sind in der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen insgesamt 25 Polizeibeamte verletzt worden – in Oberhausen etwa wurden zwei Beamte mit einer Rakete beschossen und dabei verletzt. In Köln kam eine Beamtin durch einen Böller zu Schaden, der auf Höhe ihre Kopfes explodiert war.
Sachsens Innenminister sieht Angriff auf Demokratie
Auch ein Frankfurt am Main berichtete die Polizei davon, dass Polizisten und Rettungskräfte durch Raketen oder Böllern an ihrer Arbeit gehindert wurden. In der hessischen Metropole kam an Silvester auch ein Spezialeinsatzkommando zum Einsatz. Ein Mann hatte zuvor Passanten mit Raketen beschossen.
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU), sagte der Zeitung „Die Welt“: „Wer Rettungskräfte attackiert, greift unseren Rechtsstaat und die Demokratie an.“ Deshalb müssten die Straftäter die ganze Härte des Gesetzes erfahren.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte dem Blatt, die Attacken gegen Einsatzkräfte hätten inzwischen lebensbedrohliche Ausmaße angenommen. „Letztlich muss die Justiz mit entsprechenden Urteilen dafür sorgen, dass auch der letzte Verrückte begreift, dass dies kein Spaß ist, sondern hier schwere Gewaltdelikte begangen werden.“ (dpa/ac)