Umfrage

Knappe Mehrheit will kein Tempo 30 in deutschen Innenstädten

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Volle Zustimmung bekommt die Tempo-30-Idee in der Umfrage nur bei einem Fünftel (20 Prozent) der Befragten.

Volle Zustimmung bekommt die Tempo-30-Idee in der Umfrage nur bei einem Fünftel (20 Prozent) der Befragten.

Foto: Arno Burgi / dpa

In der Stadt nicht schneller als 50. Oder doch lieber 30? Unterstützer sagen, das würde für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.

Berlin.  60 Jahre nach der Einführung von Tempo 50 in deutschen Ortschaften finden neue Limits nach einer repräsentativen Umfrage keine Mehrheit. Eine generelle Begrenzung auf Tempo 30 in Innenstädten jenseits der Hauptstraßen lehnt etwas mehr als die Hälfte der 2000 Befragten (52 Prozent) ab, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Volle Zustimmung bekommt die Tempo-30-Idee in der Umfrage nur bei einem Fünftel (20 Prozent) der Befragten. Ein weiteres Fünftel (21 Prozent) würde sie eher befürworten. Die Gruppe der Gegner ist größer: Ein Viertel der Interviewten (25 Prozent) spricht sich voll und ganz gegen Tempo 30 aus, ein weiteres Viertel (27 Prozent) ist eher dagegen.

Verkehrssicherheitsrat ist überzeugt

Umweltbundesamt-Präsidentin Maria Krautzberger hatte jüngst gefordert, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts vorzuschreiben. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hält das für eine gute Idee, falls sich Modellversuche künftig als wirksam für Verkehrssicherheit, Lärmschutz und Umwelt erweisen.

Anders als bei der Einführung 1957 steht die große Mehrheit der befragten Autofahrer heute aber hinter Tempo 50. 65 Prozent befürworten das Limit voll und ganz, 24 Prozent sind eher dafür. Vor 1957 hatte in Westdeutschland mehrere Jahre lang keine Geschwindigkeitsgrenze existiert. Die DDR hielt immer daran fest.

Nur ein Drittel hält sich immer an die 50

Ein Drittel der Befragten (31 Prozent) gibt heute an, sich immer an Tempo 50 zu halten, mehr als die Hälfte (54 Prozent) beachten das Limit häufig. Lediglich ein Prozent der Interviewten hält sich nach eigenen Angaben nie daran, zwölf Prozent tun es selten.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2067 Personen zwischen dem 25. und 28. August teilgenommen haben. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. (dpa)