Flensburg

Kriminalpolizei klärt Raubmord nach über drei Jahrzehnten auf

Flensburg. Mehr als drei Jahrzehnte nach dem gewaltsamen Tod einer Frau aus Schleswig-Holstein hat die Polizei einen 51 Jahre alten Mann unter Mordverdacht verhaftet. „Vergangenen Donnerstag hat er in seinem Umfeld eine Nachricht verschickt, aus der hervorging, dass er möglicherweise für das Delikt verantwortlich ist“, sagte Kriminalhauptkommissarin Susanne Jager am Donnerstag. Der Mann gestand die Tat.

Polizisten stellten den berufstätigen Familienvater aus Ostholstein vergangenen Donnerstag in Saarbrücken. Die Polizei vermutet, der Mann habe womöglich fliehen wollen. In der Handy-Nachricht schrieb er auch, er wolle sich das Leben nehmen. Zuvor hatte die Polizei ihn zu einem freiwilligen DNA-Test aufgefordert, dem er nicht nachkam.

Der damals 17-Jährige gab nach seiner Festnahme zu, die 73 Jahre alte Frau im Juni 1982 in ihrer Wohnung in Schleswig ausgeraubt und erstickt zu haben. Obwohl der Mann mit einer Spermaspur überführt werden konnte, stritt er ein Sexualdelikt ab.

Seit 2012 hatten die Ermittler wieder intensiver an dem insgesamt 34 Jahre lang ungeklärten Raubmord gearbeitet. 2013 folgte ein Massengentest, an dem sich mehr als 700 Männer beteiligten. Öffentlich hatten die Ermittler zuletzt 2014 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ nach Hinweisen gefahndet. Durch weitere Zeugenaussagen geriet der nun gestellte Verdächtige ins Visier. Motive der Tat seien Habgier und das Verdecken einer Straftat.

Obwohl der Verdächtige bereits älter als 50 ist, will die Staatsanwaltschaft nun vor dem Jugendgericht Anklage erheben. Da er zum Tatzeitpunkt noch minderjährig war, drohen ihm bei einer Verurteilung wegen Mordes höchstens zehn Jahre Gefängnis.

( dpa )