Loveparade

Polizei und Feuerwehr stritten vor dem Unglück

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Zwischen Polizei und Feuerwehr hat es Berichten zufolge kurz vor dem Loveparade-Unglück Streit gegeben. Die Schuldfrage bleibt aber weiter unklar.

Kurz vor dem Loveparade-Unglück mit 21 Toten hat es nach Medienberichten Streit zwischen Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr über das weitere Vorgehen gegeben. Die Polizei schlug vor, die Rampe zum Festgelände wegen Überfüllung zu sperren. Die Feuerwehr lehnte das zunächst ab, und stimmte erst unter der Bedingung zu, dass dann auch der Zugangstunnel zur Rampe gesperrt werden müsse.

Das berichten die „Rheinische Post“ und die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf ein internes Einsatztagebuch der Feuerwehr. Zu der vereinbarten Sperrung des Tunnel-Zugangs kam es dann nicht. Wer an der Katastrophe vom vergangenen Samstag die Schuld trägt, bleibt weiterhin umstritten. Weil von hinten ungehindert Menschen nachströmten, brach eine Massenpanik aus. 21 Besucher kamen zu Tode, mehr als 570 Menschen wurden verletzt. Noch heute liegen 25 junge Menschen in den Kliniken. Laut Aussagen der behandelnden Ärzte befindet sich aber kein Verletzter mehr in Lebensgefahr.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, forderte noch einmal eindringlich eine lückenlose Aufklärung der Katastrophe. Das Drama von Duisburg gilt jetzt schon als das größte Unglück bei einer öffentlichen Veranstaltung in Deutschland. Zum Gedenken an die Todesopfer der Katastrophe werden in Duisburg zehntausende Menschen zu einer Trauerfeier erwartet. Der zentrale ökumenische Gottesdienst in der Salvatorkirche wird in die Fußballarena sowie zwölf Kirchen der Stadt übertragen. Für den anschließenden Trauermarsch sind nach Angaben der Polizei 20.000 Teilnehmer angemeldet.

Im Anschluss an den Gottesdienst mit dem rheinischen Präses Nikolaus Schneider und dem Essener Ruhrbischof Franz-Joseph Overbeck wird Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eine Traueransprache halten. Zu den Trauerfeierlichkeiten werden unter anderem Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. ARD und WDR übertragen das Gedenken live.

Am Nachmittag findet ein Trauermarsch vom Hauptbahnhof zu einem Park in der Nähe des Loveparadegeländes statt. Im Park werden Gedenkminuten eingelegt. Anschließend können kleinere Gruppen zum Gelände der Loveparade ziehen und vor dem abgesperrten Tunnelzugang zum alten Güterbahnhof Kerzen oder Bilder aufstellen. Die Polizei rät allen Besuchern, mit Bussen und Bahnen anzureisen. In der Stadt sind mehrere Straßen gesperrt, am Stadion nur wenige Parkplätze frei.

( dpa/epd/cat )