Guatemala

Polizei nimmt 13-jährigen Auftragsmörder fest

Eigentlich wollte die Polizei einen Jungen in Guatemala vor einem wütenden Mob retten. Doch dann erfährt sie den Grund für den Aufruhr: Bei dem 13-Jährigen handelt es sich um einen Auftragsmörder. Er hat für umgerechnet zehn Euro eine zweifache Mutter erschossen.

In Guatemala hat die Polizei einen mutmaßlichen Auftragsmörder festgenommen, der erst 13 Jahre alt ist. Der Junge wurde laut Polizei im Besitz einer Waffe festgenommen, mit der eine Frau erschossen worden war, als sie ihre Kinder in die Schule brachte. Auf die Spur kam die Polizei dem Jungen, weil sie ihn in einem Slum vor einem wütenden Mob gerettet hatte. Kurz darauf händigte der 13-Jährige die Waffe aus.

Anschließend habe er gestanden, umgerechnet knapp zehn Euro für die Tat kassiert zu haben, sagte Sprecher Donald González. „Der Junge hat zahlreiche Tätowierungen am Körper, die auf eine Verbindung zu einer Gang hinweisen“, sagte der Sprecher. Der Junge wurde unter Arrest gestellt – Minderjährige dürfen in Guatemala nicht ins Gefängnis gesteckt werden.

Gangs werden für die meisten Morde in dem 13-Millionen-Einwohner-Land verantwortlich gemacht, vergangenes Jahr waren das 6475 Menschen. Statistisch gehen damit jeden Tag 18 Morde auf das Konto von Gang-Mitgliedern. Viele der Täter werden laut einer von der UN untestützten Nichtregierungsorganisation nicht gefasst oder bestraft.

Unter anderem wird deshalb einem Bericht der "Latin American Herald Tribune" zufolge auch diskutiert, ob das strafmündige Alter von 18 auf 15 herabgesetzt werden soll.

( AFP/kami )