Berlin. Union tätigt mit der Verpflichtung des italienischen Europameisters Leonardo Bonucci seinen größten Transfercoup.

Der Transfer von Leonardo Bonucci zu Union Berlin ist vollbracht. Der italienische Europameister wechselt für ein Jahr zum Berliner Fußball-Bundesligisten. Das gab Union am Freitag bekannt. Bonucci landete bereits am späten Donnerstagabend in Berlin und absolvierte am Freitag den Medizincheck in der Charité. Der Innenverteidiger, der Juventus Turin nach insgesamt zwölf Jahren verlässt, soll eine Ablöse von rund zwei Millionen Euro kosten.

„Es ist für mich etwas Besonderes, erstmals in meiner Karriere den Schritt ins Ausland zu gehen. Bei Union habe ich die Möglichkeit, weiter auf höchstem Niveau zu spielen und die Mannschaft auf ihrem Weg in drei anspruchsvollen Wettbewerben mit meiner Erfahrung zu unterstützen. Ich freue mich sehr auf diese neue Station in meiner Karriere“, sagte Bonucci zu seiner Verpflichtung.

Union Berlin setzt auf Bonuccis Mentalität

Bereits am Donnerstag hatte der 36 Jahre alte Innenverteidiger bei Sky Italia erklärt, dass er „bereit und aufgeregt“ im Hinblick auf den Wechsel zum Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga sei: „Ich konzentriere mich auf diese großartige Gelegenheit und freue mich, einem Verein beizutreten, der sich im Aufschwung befindet, und war beeindruckt von der Begeisterung, die ich spürte, als ich mit ihnen sprach. Darüber hinaus spielen sie in der Champions League und auch die Bundesliga ist eine wichtige Spielklasse. Ich bin bereit und aufgeregt.“

Union trifft in der Königsklasse auf Rekordsieger Real Madrid, Italiens Meister SSC Neapel und auf den SC Braga, vergangene Saison Dritter der portugiesischen ersten Liga. Mit seinen 84 Einsätzen in der Champions League wird Bonucci nicht nur im Konzert der europäischen Spitzenklubs, sondern auch in der Bundesliga Union enorm weiterhelfen können.

Dessen ist sich auch Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball bei Union Berlin, sicher. „Mit Leonardo verpflichten wir einen Spieler mit viel Erfahrung. Seine Qualitäten hat er über viele Jahre sowohl national als auch international unter Beweis gestellt. Wir sind überzeugt davon, dass er mit seiner Mentalität und Flexibilität unsere Möglichkeiten in der Abwehr erweitert und das Niveau noch einmal steigern wird“, erklärte der Kaderplaner der Köpenicker.

Union Berlin einziger Verein, der Bonucci wirklich wollte

Bonucci will die Chance auch nutzen, um sich weiter für die italienische Nationalmannschaft (121 Länderspiele) zu empfehlen und im kommenden Jahr bei der Europameisterschaft in Deutschland den Titel verteidigen zu können. „Wir werden sehen, jetzt kommt es darauf an, mit Union gut zu starten“, ließ der neunmalige italienische Meister wissen.

Bonucci hat damit nach insgesamt 431 Spielen (32 Tore) in der Serie A erstmals Italien verlassen, um im Ausland zu spielen. Laut der „Gazzetta dello Sport“ war Union Berlin der einzige Verein, der Bonucci in dieser Transferperiode wirklich wollte. Zuletzt sollen auch Genua CFC und Lazio Rom Interesse an Bonucci gehabt haben.

In Turin, wo man Bonucci aussortiert hat, hat der Abwehrspieler eineinhalb Monate nicht mit der Mannschaft trainiert, sondern musste sich außerhalb der normalen Trainingszeiten fit halten. Über Anwälte hatte Bonucci versucht, wieder in den Kader bei Juventus zurückkehren zu können – vergeblich. Und gut für Union.

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