Erst Sonntag gegen Bochum

Denkpause für Union: Wohin soll’s gehen?

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Robin Knoche (l.) und seine Teamkollegen von Union Berlin haben das Ticket für die Champions League vor Augen.

Robin Knoche (l.) und seine Teamkollegen von Union Berlin haben das Ticket für die Champions League vor Augen.

Foto: Neundorf/Kirchner-Media / picture alliance / Neundorf/Kirchner-Media

Keine Europa League, kein Pokal: Auf Union wartet eine lange Woche – zur Regeneration und um sich seiner Ziele bewusst zu werden.

Berlin.  Ein bisschen Osterstimmung sollte es für Urs Fischer dann doch noch geben. Trotz der zwei aus ganz unterschiedlichen Gründen ärgerlichen Niederlagen vor den Feiertagen kehrte in Köpenick zum Ausklang des langen Wochenendes ein wenig Ruhe ein. Frei, das stand für Montag und Dienstag auf dem Trainingsplan des 1. FC Union.

Es ist ein Durchschnaufen und Besinnen für die Berliner. Was ist noch möglich im Saisonendspurt nach dem enttäuschenden Pokal-Aus bei Eintracht Frankfurt (0:2) und der Niederlage im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund (1:2)? Die Antwort: ganz viel.

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Union Berlin besiegt den Fluch der ersten Hälfte

Die Rückschläge aus der vergangenen Woche können Fischer und seine Mannschaft nicht von den gesetzten Zielen abhalten. So hartnäckig, wie der Union-Trainer auch als zwischenzeitlicher Tabellenführer den Klassenerhalt bis zum Erreichen der 40-Punkte-Marke ausgab, so hartnäckig fokussiert sich der Schweizer nun auf die dritte internationale Teilnahme in Folge.

„Das war das Gesicht, das wir zeigen müssen, um uns am Schluss für das internationale Geschäft zu qualifizieren“, sagte Fischer am Sonnabend nach der „bitteren“ 1:2-Niederlage in Dortmund, „die Leistung macht Mut.“

Drei Spiele lang hatten die Köpenicker in den jeweils ersten 45 Minuten vieles vermissen lassen, hatten bei ihren Auftritten vor der Pause gegen Eintracht Frankfurt (2:0), den VfB Stuttgart (3:0) und im DFB-Pokal-Viertelfinale erneut gegen Frankfurt die entscheidenden Qualitäten nicht gezeigt. In Dortmund „waren wir von Beginn an da und haben wenig zugelassen“, erklärte Trainer Fischer zufrieden.

Chancen auf den Meistertitel rechnet sich Union Berlin kaum mehr aus

Dass die Köpenicker nach der verpassten Titelchance im DFB-Pokal nun aber die nur noch theoretischen Chancen auf die deutsche Meisterschaft wohl abhaken müssen, nimmt der 57-Jährige äußerlich gelassen hin, so wie er auch in anderen Situationen stets die Ruhe bewahrt.

Die Berliner setzen sich dabei nicht dem Druck aus, trotz der guten Ausgangssituation als Tabellendritter mit 51 Punkten unbedingt die Qualifikation zur Champions League auszurufen. Sie könnten es tun, ohne des Größenwahns bezichtigt zu werden.

Vier Zähler Vorsprung haben die Köpenicker vor dem auf dem fünften Platz liegenden SC Freiburg, zehn Punkte sind es bei noch sieben ausstehenden Spielen auf Platz sieben, der zur Conference League berechtigen könnte. Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) kommt der abstiegsbedrohte VfL Bochum ins Stadion an die Alte Försterei. Ein Sieg entspricht dem Selbstverständnis.

Am Sonntag ist der VfL Bochum zu Gast

Nicht nur von außen, auch im Klub sind die Ansprüche nun andere – das immer noch jüngste Mitglied in Deutschlands Eliteklasse ist ambitionierter denn je unterwegs. Das zeigen auch Fischers Reaktionen nach der Niederlage beim Tabellenzweiten in Dortmund: „Nach dem 1:1 hast du vier oder fünf Möglichkeiten, die wir nicht nutzen und konsequenter hätten ausspielen müssen.“

Zeit zum Hadern wäre nun eine Menge. Die Woche ganz ohne Europa League oder DFB-Pokal weiß Fischer aber deutlich besser zu nutzen. Es wird trainiert, regeneriert und Kraft gesammelt. Um am Sonntagabend einen weiteren Schritt Richtung Champions League zu machen.

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( BM )