Bundesliga

Unions Erfolgsrezept soll auch gegen Bayern wirken

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Michael Färber
Marius Bülter (Mitte) erzielte bereits drei Tore für Union in der Bundesliga.

Marius Bülter (Mitte) erzielte bereits drei Tore für Union in der Bundesliga.

Foto: Boris Streubel / Bongarts/Getty Images

Während Aufsteiger Union seine Erfolgstaktik offenbar gefunden hat, sucht Rekordmeister FC Bayern nach seiner spielerischen Form.

Berlin. Dem Sprichwort zufolge soll der Glaube ja bekanntlich Berge versetzen. Doch wenn der Berg derart hoch erscheint, wie ihn der 1. FC Union in der Bundesliga am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky) mit dem FC Bayern vor sich hat, dann braucht es dazu auch einen guten Plan, um am Ende erfolgreich zu sein.

Legt man die vergangenen zwei Spiele des Aufsteigers in der Fußball-Bundesliga zugrunde, dann scheint Union einen Plan – sprich: eine Taktik – gefunden zu haben, mit der er im Oberhaus erfolgreich sein kann, selbst in München beim Rekordmeister. Oder angesichts der aktuellen Lage vielleicht sogar: erst recht.

„Man hat immer eine Chance, aber du musst auch das Potenzial abrufen, das dir zur Verfügung steht“, sagte Urs Fischer. Unions Trainer weiß aber auch, das dies nicht ausreichen wird, um in München bestehen zu können: „Dann kommt sicherlich auch dazu, dass Bayern nicht den besten Tag erwischen darf. Das hat aber auch immer etwas mit dem Gegner zu tun.“

Die Bayern sind anfällig wie lange nicht

Insofern kommt das Meisterschaftsduell zwischen Liga-Neuling und Titelverteidiger vielleicht genau richtig für die Köpenicker. „Natürlich habe ich mitbekommen, dass sie zuletzt das eine oder andere Tor bekommen haben. Es gilt, sie zu Fehlern zu zwingen, damit du Balleroberungen hast, um in Umschaltmomente zu kommen“, verdeutlichte Fischer.

Keine Frage, die Münchner Defensive ist selten so anfällig gewesen wie in diesen Wochen. Allein in den vergangenen fünf Pflichtspielen musste Nationaltorwart Manuel Neuer immer zweimal hinter sich greifen, egal ob der Gegner nun Champions-League-Finalist Tottenham Hotspur oder Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn gewesen ist.

Hinzu kommt, dass Bayern-Coach Niko Kovac auf zwei wichtige Abwehrspieler verzichten muss. Nationalspieler Niklas Süle fällt wegen seines Kreuzbandrisses samt Meniskusschaden eventuell sogar bis Saisonende aus, Frankreichs Weltmeister Lucas Hernandez fehlt den Bayern wegen einer Teilruptur des Innenbandes im rechten Sprunggelenk bis Jahresende.

Union spielt seit drei Wochen im neuen System

Auf der anderen Seite findet sich Union immer besser mit seiner neuen taktischen Ausrichtung mit einer Dreierkette in der Abwehr zurecht, die nach Ballverlust auf den Außenpositionen zur Fünferkette erweitert wird. Das gibt mehr Stabilität gegen die angreifende Mannschaft.

Vor drei Wochen in Wolfsburg (0:1) „war es so weit, dieses System zu benutzen. Ich glaube, die Mannschaft hat ein gutes Gefühl dabei, in Gesprächen mit der Mannschaft gab es auch positive Rückmeldungen“, sagte Fischer.

Während wohl Christopher Lenz (links) und Union-Kapitän Christopher Trimmel (rechts) dann in der Abwehr mithelfen werden, einem möglichen Bayern-Druck standzuhalten, heißt es für die Außenbahnspieler nach Ballgewinn, den Platz zum Kontern zu nutzen. Schnell, präzise und vor dem Tor konsequent.

Union setzt auf schnelle Außenbahnen

Mit dem wieder genesenen Sheraldo Becker, aber auch mit Marcus Ingvartsen, der den schnellen Becker beim 2:0 gegen den SC Freiburg auf der rechten Außenbahn bestens ersetzte, verfügt Union auf der rechten Seite über zwei gute Alternativen, um die Bayern in Schwierigkeiten zu bringen.

Links außen dürfte Marius Bülter, Unions dreifacher Torschütze, seinem Bundesliga-Märchen ein weiteres Kapitel hinzufügen. Und mit Sebastian Andersson, der wie Bülter bereits drei Treffer erzielt hat, wartet ein Stürmer, der Vorlagen durchaus zu verwerten weiß.

„Wenn du es den Bayern leicht machst, bekommst du Probleme. Wichtig für mich ist, dass wir unseren Plan umsetzen. Und der besteht sicher auch daraus, dass wir sie unter Druck bekommen“, sagte Fischer.

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