Zweite Liga

Union-Trainer Fischer tritt zum ewigen Duell an

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Michael Färber
Union-Trainer Urs Fischer ist mit Union noch ungeschlagen

Union-Trainer Urs Fischer ist mit Union noch ungeschlagen

Foto: Annegret Hilse / dpa

Für Union-Trainer Fischer gibt es in Bielefeld ein Wiedersehen mit seinem Kollegen Jeff Saibene. Es ist das 20. Duell der Coaches.

Berlin.  Man trifft sich immer zweimal im Leben. Urs Fischer (52), Trainer des 1. FC Union, und Jeff Saibene (50), Coach von Arminia Bielefeld, treiben dieses Sprichwort auf die Spitze. Wenn der Berliner Fußball-Zweitligist am Sonnabend auf der Alm antritt (13.30 Uhr, Sky), stehen sich die beiden bereits zum 20. Mal als sportlich Verantwortliche gegenüber.

Fischer gegen Saibene – das ewige Duell. Beide kennen sich bestens aus der Schweizer Liga. Und dass sie nun gemeinsam ihre Spuren im deutschen Profifußball hinterlassen, ist nicht das Einzige, was beide verbindet. Dem Luxemburger Saibene gelang in Bielefeld das, was der Schweizer Fischer bei Union noch schaffen soll: den Klub mit solider Arbeit in der Spitzengruppe der Zweiten Liga etablieren und den Sprung in die Bundesliga anvisieren. Beide tun dies auf undramatische Weise, sprechen unangenehme Dinge an, ohne dabei laut werden zu müssen.

Beide sehen es immer noch als Glücksfall an, in Deutschland zu arbeiten. Fischer nennt es „einen Traum“. Saibene ist immer noch vom „wahnsinnigen Stellenwert“ des Fußballs in Deutschland begeistert: „Es gibt zig Trainer, die gerne in Bielefeld arbeiten würden. Ich darf es.“ 18.000 Zuschauer besuchten 2017/18 im Schnitt die Heimspiele, so viele wie nie zuvor in der Zweitliga-Geschichte der Westfalen - dank Saibene.

„Zum Wechsel zu einem Super-Klub gratuliert“

Beide Trainer sind voll des Lobes über ihren Kollegen. „Jeff hat immer eine Idee und setzt sie um“, erklärte Fischer: „Er brauchte am Anfang eine gewisse Zeit, doch seine Handschrift wird immer klarer. Er weiß, was er will.“

Im März 2017 hatte Saibene bei der Arminia angeheuert, rettete den Klub vor der Drittklassigkeit und führte ihn in der vergangenen Saison auf Rang vier.

Als Fischer im Sommer bei Union unterschrieb, „habe ich ihm zum Wechsel zu einem Super-Klub gratuliert“, sagte Saibene, der vor Bielefeld beim FC Thun tätig gewesen war – und dort in jenem Sommer 2015 niemand anderen beerbte als Fischer, der damals zum FC Basel wechselte. Dass der Kontakt zwischen beiden nie abgebrochen ist, versteht sich von selbst.

Fischer mit mehr Siegen im direkten Vergleich

Im direkten Vergleich liegt Fischer vorn (acht Siege, sechs Unentschieden, fünf Niederlagen), die schmerzlichsten Niederlagen kassierte Fischer gegen Saibene im Schweizer Pokal. Das 4:2 des damaligen Zweitligisten St. Gallen gegen den FC Zürich ist für Saibene immer noch „eines der schönsten Spiele“.

Er weiß aber auch, dass seine Arminia mit Blick auf Sonnabend „eine Top-Leistung“ benötigt, um Union die erste Saison-Niederlage zuzufügen. Fischer erwartet beim Start in die englische Woche eine „schwierige Aufgabe, die wir uns aber zutrauen müssen, erfolgreich zu lösen“.

Dass Union in acht Spielen in Bielefeld nur einmal gewinnen konnte (2:1 in der Saison 2010/11), soll aber nicht unerwähnt bleiben.